Der Umsatz der RTL Group ist im ersten Halbjahr im vierten Jahr in Folge gestiegen, in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ging es um 2,3 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro nach oben. Getrieben wurde dieses Wachstum vom Digitalgeschäft (+35 Millionen Euro), FremantleMedia (+33 Millionen Euro) und RTL Nederland (+13 Millionen Euro). Der Digitalbereich wächst vor allem dank der guten Geschäftsentwicklung von BroadbandTV, Ludia und Videoland.
Mittlerweile machen die TV-Werbeeinnahmen weniger als die Hälfte des Umsatzes aus, 47,7 Prozent des Gesamt-Umsatzes kommen noch aus diesem Bereich. 18,7 Prozent entfallen auf die Produktion von Inhalten, 13,9 Prozent sind auf das Digitalgeschäft zurückzuführen. Das EBITDA stieg im ersten Halbjahr um 1,9 Prozent auf 638 Millionen Euro. FremantleMedia profitierte im zweiten Quartal dieses Jahres von der Rückkehr von "American Idol" bei ABC. Die Show habe die negativen Wechselkurseffekte "mehr als ausgleichen" können, so das Unternehmen. Die Mediengruppe RTL Deutschland verzeichnete ein leicht gestiegenes EBITDA, von 363 ging es auf 366 Millionen Euro hoch.
Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde unterdessen bestätigt, für 2018 erwartet die RTL Group ein Wachstum in Höhe von 2,5 bis 5,0 Prozent. Weiteres Wachstum will man vor allem mit dem Ausbau der fiktionalen Serienproduktion von FremantleMedia sowie dem Aufbau von Video-on-Demand-Diensten erreichen. Hierzulande kündigte RTL gerade erst die erste Eigenproduktion von TV Now an (DWDL.de berichtete). Wie die RTL Group nun mitgeteilt hat, stiegen die Abo-Zahlen von TV Now Plus zuletzt um 43,5 Prozent - konkrete Zahlen nennt man aber nicht. Der Verwaltungsrat des Medienkonzerns hat nun auch einer Zwischendividende in Höhe von 1,00 Euro pro Aktie zugestimmt, die im September ausgezahlt wird.
Bert Habets, Chief Executive Officer der RTL Group, sagt: "Die guten Ergebnisse im Halbjahr 2018 unterstreichen einmal mehr die Stärken der RTL Group: Mit unserem breiten, internationalen Portfolio in den Bereichen Broadcast, Content, Digital sowie der ausgeprägten Diversifizierung unserer Erlösströme verzeichneten wir auch in einem herausfordernden Marktumfeld weiteres organisches Wachstum. Unsere hohen Gewinnmargen und die Cash-Generierung ermöglichen es uns, attraktive Dividenden mit signifikanten organischen Wachstumsinitiativen zu kombinieren. In der sich schnell wandelnden ‚Total Video‘-Branche wird Wachstum hauptsächlich durch non-lineare oder Streaming-Dienste erzielt. Wir werden daher die Investitionen in unsere Video-on-Demand-Dienste mit einem klaren Fokus auf lokale, exklusive Inhalte weiter erhöhen." Man werde schrittweise ein Hybridmodell einführen und dabei kostenlose, werbefinanzierte Angebote mit kostenpflichtigen Diensten kombinieren.
"Erste Beispiele für den Aufbau starker lokaler Streaming-Champions sind der bevorstehende deutliche Ausbau von TV Now in Deutschland sowie von Videoland in den Niederlanden", so Habets. "Jede Investition in lokale, exklusive Inhalte stärkt sowohl unsere linearen Fernsehsender als auch unsere non-linearen Dienste. Dieser Fokus auf lokale, exklusive Inhalte ist der Wachstumsmotor für all unsere ‚Total Video‘-Angebote. Besonders mit dem Ausbau des Bereiches Scripted Drama bei FremantleMedia stärken wir unsere Content-Pipeline. Derzeit arbeitet FremantleMedia an der konkreten Finanzierung von mindestens 35 neuen Serienideen, die wir realisieren wollen. Dadurch werden international vermarktbare Serien-Produktionen bereits 2019 mehr als 20 Prozent des Gesamtumsatzes von FremantleMedia generieren."