Wie sah der Alltag für Journalistinnen in den 70er Jahren aus? Mit dieser Frage befasst sich unter anderem die Amazon-Serie "Good Girls Revolt", dessen erste und einzige Staffel seit dem vergangenen Oktober zu sehen ist. Nun schlägt das ZDF in eine ähnliche Kerbe und will sich dem Thema widmen - nur nicht aus Sicht von US-Journalistinnen, sondern aus der Sicht von deutschen Frauen. Hinter dem Projekt steht die Kölner Produktionsfirma Bantry Bay ("Club der roten Bänder", "Weinberg").
Der Arbeitstitel der Serie, die noch im Herbst in der Primetime des ZDF zu sehen sein soll, ist "Zarah". Claudia Eisinger übernimmt die Hauptrolle der Zarah Wolf, darüber hinaus sind auch Torben Liebrecht, Uwe Preuss, Svenja Jung, Ole Puppe, Theresa Underberg, Milena Dreißig, Jörn Hentschel, Imogen Kogge in der Serie zu sehen. Der Regisseur Richard Huber inszeniert alle sechs Folgen nach Drehbüchern des Autorenehepaares Eva und Volker A. Zahn. Produzenten sind Jan Kromschröder und Eva Holtmann. Die Dreharbeiten laufen bereits und gehen voraussichtlich noch bis Anfang Juni.
Inhaltlich geht es in "Zarah", wie bereits erwähnt, um die Journalistin Zarah Wolf, die Anfang der 70er Jahre das Angebot des renommierten Verlegers Olsen (Uwe Preuss) bekommt, Mitglied der Redaktion seines auflagenstarken Magazins "Relevant" zu werden. Die engagierte Journalistin sieht ihre Gelegenheit gekommen, das Thema der Emanzipation mit Macht journalistisch voranzutreiben. Doch schnell muss sie erkennen, dass der Widerstand der Männerkaste - von alltäglichen Macho-Allüren bis konsequenter Besitzstandswahrung - unüberwindlich scheint.
Um sich gegen Olsen, Chefredakteur Kerckow (Torben Liebrecht), Politikchef Schaffelgerber (Jörn Hentschel) oder Kulturredakteur Hartwig (Ole Puppe) durchzusetzen, lässt sich Zarah auf einen Machtkampf um die Führung der Redaktion ein. Dass Verlegertochter Jenny (Svenja Jung) sich in sie verliebt, macht die Sache nur noch komplizierter. Zarah muss sich die Frage beantworten, was sie für ihre Karriere und ihre politischen Ziele bereit ist zu opfern.