Der Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises hat entschieden: Silke Burmester erhält den Bert-Donnepp-Preis 2016. Der Preis für Medienpublizistik wird seit 1991 verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert. In ihrer Begründung würdigt die Jury Burmesters frühere "taz"-Kolumne "Die Kriegsreporterin" in den höchsten Tönen: Burmester habe eine Kunstfigur geschaffen, "die Medienkritik wenn schon nicht zum Krieg, dann aber jedenfalls zu einer Sportart erhob. Die Kriegsreporterin legte sich wortwitzig und parteiisch mit allen an, die es ihrer Meinung nach verdient hatten: Mit Verlagshäusern, Chefredakteuren, Kollegen." Rücksicht auf die Branche habe Burmester "radikal ignoriert" und damit auch Kollateralschäden bei den eigenen Auftraggebern in Kauf genommen.


Burmester habe sich durch die Kolumne "Respekt in der Branche und die Bewunderung der Kollegen erworben", so die Jury weiter, die die freie Journalistin zudem für ihre "unverblümte Sprache" lobt. Sieben Jahre lang kommentierte Burmester bei der "taz" das Mediengeschehen, ehe sie ihre Kolumne Mitte des vergangenen Jahres beendete.

Neben der Auszeichnung für Burmester erhält Gero von Boehm eine "Besondere Ehrung". Dazu heißt es von der Jury: "Gero von Boehms Wirken ist im besten Wortsinn Aufklärung durch Medien zur Herstellung einer demokratischen und kritischen Öffentlichkeit und steht damit vorbildhaft in der Kontinuität von Adolf Grimme und Bert Donnepp." Gero von Boehm drehte bislang mehr als 100 Dokumentarfilme und hat unter anderem bereits den Bayerischen Fernsehpreis und den Kulturpreis der Eduard Rhein-Stiftung erhalten. Zudem ist er Mitglied der International Academy of Television Arts and Sciences in New York.

Im vergangenen Jahr wurde unter anderem DWDL.de-Autor Hans Hoff mit dem Bert-Donnepp-Preis-2015 ausgezeichnet, ein Jahr davor ging der Preis an die Medienjournalistin Ulrike Simon. Auch DWDL.de-Chefredakteur und DWDL.de-Autor Peer Schader wurden bereits mit dem Preis für Medienpublizistik geehrt (DWDL.de berichtete).