Die einst durch zahlreiche Dopingfälle in Verruf geratene Tour de France hat sich hierzulande längst noch nicht von diesem enormen Image-Schaden erholt. Das musste auch die ARD erkennen, die nach einer mehrjährigen Pause 2015 wieder in die Live-Übertragungen eingestiegen ist. Das einstige Quotenniveau wurde bei Weitem nicht mehr erreicht, im Schnitt sahen rund 1,2 Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil lag bei knapp 10 Prozent - und damit sogar leicht unter dem Senderschnitt. Trotzdem wurde der Vertrag mit der ASO (Amaury Sport Organisation) nun um weitere zwei Jahre verlängert.

Geplant ist, dass Das Erste auch in diesem Jahr in der Zeit vom 1. bis zum 23. Juli täglich berichtet, in der Regel zwischen 16:05 Uhr und 17:25 Uhr, am Wochenende will man etwas mehr Zeit freiräumen. Insbesondere das Auftaktwochenende will man umfangreich begleiten - auch, weil die Tour de France in diesem Jahr in Deutschland, um genau zu sein in Düsseldorf startet, wovon man sich zusätzliche Aufmerksamkeit verspricht. Die kompletten Etappen zeigt Das Erste wieder als Stream auf sportschau.de. Die Federführung für die Übertragung liegt wie in der Vergangenheit auch beim Saarländischen Rundfunk.

Dessen Intendant Thomas Kleist erklärt: "Unter der Federführung des SR wird die ARD das größte Radsportereignis der Welt wie immer kompetent und kritisch begleiten und den Menschen in Deutschland in Fernsehen, Hörfunk und Online qualitativ hochwertige Live-Berichte, Reportagen und Analysen anbieten. Ich hoffe, dass das radsportbegeisterte Publikum dies auch mit entsprechendem Interesse belohnen wird." Ulrich Wilhelm, innerhalb der ARD als Intendant für Sportrechte zuständig, gelobt Berichte "in hoher Qualität - immer auch mit Blick auf kulturelle und sportpolitische Aspekte".

Volker Herres, Programmdirektor des Ersten: "Die Tour de France ist ein wichtiger Bestandteil unserer Sommersport-Übertragungen im Ersten, deshalb freut es uns sehr, dass wir die Vereinbarung mit der ASO verlängern konnten. Der Auftakt der Tour de France in diesem Jahr in Düsseldorf wird für unsere Zuschauerinnen und -zuschauer wie für unsere Nutzerinnen und Nutzer im Internet sicherlich etwas sehr Besonderes werden."