Der "Tatort" gehört zu den prestige- und quotenträchtigsten Programmen der ARD. Nimmt der MDR es da vielleicht nicht ganz so ernst mit der Kostenkontrolle während der Produktion? Wie der "Spiegel" nun in seiner neuesten Ausgabe berichtet, ist der Sender ins Visier der Rechnungsprüfer geraten. Demnach wurden keine Anstrengungen unternommen, um die Produktionskosten niedrig zu halten. Gleich bei drei "Tatort"-Folgen des MDR habe der Thüringer Rechnungshof Schwächen bei der Wirtschaftlichkeit moniert, schreibt der "Spiegel".
Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, bemängeln die Kontrolleure unter anderem, dass der MDR keine Kriterien aufgestellt habe, mit denen er eine wirtschaftliche Bewertung von verschiedenen Angeboten durchführen könne. 2012 hatte sich der MDR selbst verpflichtet, bei Aufträgen von über 50.000 Euro mindestens drei Angebote bei Produktionsfirmen einzuholen. Aber schon in den Ausschreibungen heiße es, dass das "übliche Budget" zur Verfügung stehe. Damit fehle der Anreiz zum Sparen, so die Rechnungsprüfer.
Zudem wird kritisiert, dass der MDR mit der ARD-Tochter Degeto keine festen Verträge für Finanzierungen geschlossen habe, sondern sich nur auf Absichtserklärungen verlassen habe. Der Sender selbst erklärt gegenüber dem "Spiegel", solche Erklärungen hätten "innerhalb der ARD einen hohen Verbindlichkeitsgrad". Außerdem lag offenbar bei keinem der geprüften Produktionen bei Drehbeginn ein Produktionsvertrag vor - der ist eigentlich erforderlich. Das sei aber branchenüblich, heißt es vom MDR.