Weniger als zwei Wochen vor Beginn der Handball-Weltmeisterschaft in Frankreich hat sich der Rechte-Inhaber beIn Sports noch immer nicht auf einen deutschen TV-Partner festgelegt. Nun hat sich auch der Sport-Streamingdienst DAZN aus den Verhandlungen zurückgezogen. Auf die Frage eines Users, ob es zu einer Live-Übertragung kommen wird, antwortete DAZN kurz, aber unmissverständlich: "Wir sind bei dem Thema raus, sorry!"
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Noch vor zwei Wochen hatte DAZN-Geschäftsführer Kay Dammholz Interesse an einem Rechteerwerb bekundet - wohl in der Hoffnung, eine baldige Einigung erzielen zu können. Doch die Verhandlungen mit der Al-Jazeera-Tochter, die für die Rekordsumme von rund 80 Millionen Euro die weltweiten Fernsehrechte an jeweils zwei Weltmeisterschaften der Männer und Frauen erworben hatte, gestalteten sich offenbar schwierig.
Nach DWDL.de-Informationen war kürzlich schon Sky die Laune auf die Handball-WM vergangen (DWDL.de berichtete). Der Pay-TV-Sender hatte sich vor zwei Jahren kurzfristig die Übertragungsrechte an der WM 2015 gesichert, nachdem sich ARD und ZDF zuvor entnervt aus den Verhandlungen zurückgezogen hatten. Eine Übertragung im Free-TV galt damals wie heute als unmöglich, weil beIn Sports fürchtet, dass das Interesse anderer Sender im Ausland sinkt, wenn die WM-Spiele in Deutschland unverschlüsselt gesendet werden.
Nun, da die Zeit rennt, könnte beIn Sports hierzulande letztlich sogar komplett ohne TV-Partner dastehen - und das, obwohl das Interesse der Zuschauer nach dem Gewinn des EM-Titels im vorigen Jahr ganz sicher groß ist. Der Online-Portal Sportdeutschland.tv, an dem ProSiebenSat.1 die Mehrheit hält, will die Hoffnung indes nicht aufgeben. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Wir sind weiterhin dran", erklärte die Plattform via Twitter.
Die Sportler sehen die Entwicklung jedoch kritisch. "Das ist eine beschissene Situation und schlecht für unsere Sportart, wenn ein Jahr mal einfach so wegfällt, man nicht im Fernsehen zu sehen und nicht präsent ist", sagte Handball-Nationalspieler Patrick Groetzki dem "Mannheimer Morgen".