Constantin Medien und Highlight Communications setzen ihre öffentliche Schlammschlacht um die Zukunft des Unternehmens fort. Erst vor wenigen Tagen hat Highlight, das zu rund 60 Prozent Constantin Medien gehört, Strafanzeige in der Schweiz gegen Fred Kogel und dessen Finanzchef Arne Anders gestellt (DWDL.de berichtete). Der Vorwurf lautete Urkundenfälschung. Kogel und Anders hatten dem Verwaltungsrat der Highlight Communications AG Mitte des Jahres mitgeteilt, sie würden mehr als 60 Prozent der Aktien am Unternehmen halten. Das entsprach aus der Sicht von Highlight nicht den Tatsachen - das sieht die Staatsanwaltschaft nun anders.


"Die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft hat die am 28. November 2016 eingegangene Strafanzeige eingehend geprüft. Nach erfolgter Prüfung hat die Staatsanwaltschaft am 9. Dezember 2016 eine Nichtanhandnahmeverfügung erlassen. Dies deshalb, weil der fragliche Straftatbestand eindeutig nicht erfüllt ist." Das erklärte nun ein Sprecher der Ermittlungsbehörde gegenüber "Meedia". Damit wird es zu keinen Ermittlungen gegen Kogel und Anders kommen. Ein Sprecher von Bernhard Burgener erklärte gegenüber DWDL.de, dass man gegen die Entscheidung Beschwerde einlegen werde. 

Kurz nach Bekanntwerden der Anzeige verkündete Constantin-Aufsichtsratschef Dieter Hahn, das Unternehmen komplett übernehmen zu wollen und machte den Aktionären ein entsprechendes Angebot. Highlight lehnte aber postwendend ab: Hahn habe keinen Nachweis über die nötigen finanziellen Mittel erbracht. Zudem zeigte sich das Burgener-Lager verwundert über die Tatsache, dass Hahn eine Due-Diligence-Prüfung als Bedingung für die Übernahme nannte: Als Chef des Aufsichtsrates sollte er eigentlich gute Einblicke in die Constantin-Geschäfte haben.

Constantin Medien treibt damit weiter ohne klare Zukunftsstrategie auf offener See: Hahn und Kogel wollen das Filmgeschäft rund um die traditionsreiche Constantin Film verkaufen und sich auf den Sportbereich konzentrieren. Burgener will das verhindern und das unternehmerische Risiko auf so viele Geschäftsbereiche wie möglich verteilen. Die jüngste Hauptversammlung des Unternehmens endete mit dem Ausschluss der Stimmen von Bernhard Burgener - und damit in einem Eklat. Die Ergebnisse der Hauptversammlung will Burgener rechtlich anfechten.

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