Alles neu macht 2017, das könnte man zumindest beim SWR meinen: Wie das Unternehmen jetzt bekannt gegeben hat, werden Fernseh- und Hörfunkdirektion im neuen Jahr abgeschafft. Stattdessen setzt man auf medienübergreifende Programmdirektionen: So wird Gerold Hug, bislang Hörfunk-Chef, Kulturdirektor. Christoph Hauser, der bislang die Fernsehdirektion geleitet hatte, wird Informationsdirektor.
Die Kulturredaktion umfasst fortan die Bereiche Kultur, Wissen, Junge Formate sowie die Radioprogramme von SWR2, SWR3 und DasDing. In der Informationsdirektion werden die Bereiche Information, Sport, Film, Unterhaltung und Service zusammengeführt. SWR-Intendant Peter Boudgoust erklärte vor dem Rundfunkrat die Änderungen: "Im digitalen Wandel reicht es nicht, Beiträge und Sendungen einfach online zu stellen. Nötig sind Denk- und Arbeitsweisen über Mediengrenzen hinweg. Deshalb sortieren sich unsere Programmdirektionen neu."
Neben den beiden neuen Direktionen in Baden-Baden gibt es noch die Landessenderdirektionen in Stuttgart und Mainz, die bestehen bleiben und weiterhin alle Landesprogramme verantworten. "Damit wird der SWR seinem Anspruch gerecht: Wir wollen auch im Netz der führende Anbieter von Information, Unterhaltung, Bildung und Kultur für den Südwesten sein", sagt Boudgoust.
Darüber hinaus hat der SWR am Freitag angekündigt, im kommenden Jahr sein neues Nachrichtenangebot "SWR Aktuell" starten zu wollen. Das soll ebenfalls medienübergreifend daherkommen und sowohl im Radio als auch im TV und via App auf dem Smartphone informieren. Boudgoust: "Wir machen keine kosmetischen Korrekturen an Randgebieten, wir stellen uns in der öffentlich-rechtlichen Kernkompetenz neu auf, damit das Nachrichtenangebot des SWR jederzeit, überall und verlässlich genutzt werden kann. Denn an unserem Anspruch lassen wir uns messen: Der SWR will auch im Netz der führende Anbieter von Information aus dem und für den Südwesten sein." Die SWR-Nachrichten heißen im Fernsehen dann "SWR Aktuell", SWRinfo wird ebenfalls umbenannt.