Axel Springer will von diesem Montag an der Frage nachgehen, ob sich Snapchat zur Vermittulung ernster Themen eignet. Junge Reporter der Axel Springer Akademie starten unter dem Namen "sachor jetzt!" ein journalistisches Holocaust-Snapchat-Projekt, das sich speziell an 14- bis 16-jährige Nutzer richtet. Sieben Tage lang sollen täglich bis zu drei Geschichten auf Snapchat erzählt werden, die sich mit dem Holocaust befassen.
Die Reporter berichten dazu unter anderem aus Auschwitz, Minsk, Jerusalem, Prag, Berlin, Dachau, Leipzig und Sachsenhausen und lassen sowohl Holocaust-Überlebende als auch deren Nachkommen zu Wort kommen. Begleitet wird das Format unter anderem via Facebook Live, auf Instagram, YouTube und Twitter. Hinzu kommt die App "Sachor", die die sonst schwer verschwindenden Snapchat-Storys in einer internationalen Version mit englischen Untertiteln dauerhaft abrufbar halten soll. "Sachor" ist übrigens das hebräische Wort für "Erinnere dich".
"Die jungen Leute der inzwischen vierten Generation seit dem Holocaust werden die ersten sein, die bald keine Zeitzeugen mehr erleben", sagt Marc Thomas Spahl, Direktor der Axel Springer Akademie. "Mit diesem Projekt wollen wir zeigen, dass man Jugendliche mit Qualitätsjournalismus und auch ernstem Inhalt erreichen kann, wenn er für ihre Kanäle richtig aufbereitet ist."