Der NDR wird im kommenden Jahr einen Fehlbetrag von 103 Millionen Euro ausweisen. Der NDR-Rundfunkrat hat am Freitag dem Wirtschaftsplan zugestimmt. Dieser sieht Aufwendungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro vor, denen erwartete Erträge im Umfang von rund 1,1 Milliarden Euro gegenüberstehen. Der Fehlbetrag wird jedoch nach Angaben des Senders vollständig aus dem Eigenkapital gedeckt sein. Dazu trage die in den Jahren 2013 bis 2016 angesparte Beitragsrücklage wesentlich bei.
Unter Einrechnung der kompletten Beitragsrücklage und ohne die bilanziellen Mehraufwendungen durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG), die nicht in die Rundfunkbeitragsbemessung durch die KEF eingeflossen sind, rechnet der NDR in seinem operativen Haushalt für 2017 mit einem Überschuss in Höhe von 124 Millionen Euro. Einen Teil der 2017 geplanten Erträge wird der NDR einer neuen Rücklage für Beitragsmehrerträge zuführen und bis Ende 2020 nicht zur Deckung seiner Aufwendungen verwenden. In die neue Rücklage sollen 2017 rund 17 Millionen Euro fließen.
Unterdessen stellt der NDR für 2017 den sozialverträglichen Abbau von 6,5 Planstellen in Aussicht, was rund 0,2 Prozent aller Stellen entspricht. All das deutet nicht darauf hin, dass man in Hamburg in eine besonders unsichere Zukunft blickt. Gleichzeitig hat man die Zahl der Stellen seit 1994 aber bereits von über 4.000 auf knapp über 3.400 reduziert.
"Nach mehreren Jahren notwendiger Etatkürzungen sieht der Haushaltsplan für das kommende Jahr einen Ausgleich für erwartete Kostensteigerungen vor", sagte NDR-Intendant Lutz Marmor. "Durch sparsames Wirtschaften und durch Umschichtungen innerhalb des Etats schafft sich der NDR auch für 2017 den nötigen finanziellen Spielraum. Unser Publikum darf sich auf bewährte, aber auch neue Programmangebote des NDR freuen."