Fehler in der Ausschreibung der Drittsendezeiten sorgten bereits vor zwei Jahren dafür, dass Sat.1 die beiden Formate "Planetopia" und "Weck Up" von News and Pictures mit sofortiger Wirkung und dauerhaft aus dem Programm nahm, während die Reportagen von Spiegel TV beziehungsweise Focus TV weiterhin auf freiwilliger Basis im Programm blieben. Künftig wird Sat.1 nach einer neuen Ausschreibung nun aber wieder deutlich mehr Flächen für Drittanbieter frei räumen müssen: Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation in Rheinland-Pfalz, kurz LMK, hat dazu nun eine Entscheidung über die künftigen Veranstalter getroffen.
Insgesamt hatten sich 61 Unternehmen um einen Platz bei Sat.1 beworben, freuen dürfen sich am Ende nun drei Veranstalter. Besonders groß dürfte dabei die Freude bei der tellvision Film- und Fernsehproduktion sein. Sie darf die neu geschaffene Sendeschiene am Samstagvorabend bespielen. Die Münchner Produktionsfirma wird dort fortan um 19:00 Uhr im Rahmen der Sendefenster für unabhängige Dritte die Sendung "Inside" senden dürfen. Mit tellvision bekommt es Sat.1 dabei mit einem in der Sendegruppe durchaus bekannten Unternehmen zu tun: Die Produktionsfirma stellte in der Vergangenheit bereits Inhalte für die "Sat.1 Reportage", für "Galileo" und "Abenteuer Leben", aber auch Tamme Hankens Abenteuer bei kabel eins her.
Während dienstags im Anschluss an Ulrich Meyers "Akte" wieder die DCTP zum Zuge kommt und dort die "Spiegel TV Reportage" und "Focus TV Reportage" im Wechsel senden kann, gibt es nach Mitternacht ebenfalls einen Neuling im Rahmen der Drittsendezeiten. Hier bekam die Good Times Fernsehproduktion GmbH den Zuschlag und darf künftig ab 00:15 Uhr das Format "Tischgespräche" senden.
Die Auswahl wurde nach den Erfahrungen der Vergangenheit nach umfassender Erörterung mit Sat.1 im Einvernehmen getroffen, steht aber noch unter Vorbehalt der Herstellung des Benehmens mit der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK). Erst danach erfolgt die endgültige Zulassungsentscheidung, welche ebenfalls wieder die Zustimmung der KEK erfordert. Die LMK peilt an, dass die finale Zulassungsentscheidung "nach Möglichkeit noch dieses Jahr" erfolgen wird.