Die ARD reagiert auf die massive Kritik an der Geheimniskrämerei um die Höhe der Gehälter ihrer Sport-Experten und lässt diese künftig von den Rundfunk- und Verwaltungsräten kontrollieren. Das bestätigte die ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin Karola Wille. Den Umweg über Tochterfirmen soll es demnach in Zukunft bei den Verträgen nicht mehr geben.
"Wir haben beschlossen, dass die Verträge der Sportexperten nicht mehr mit der AS&S geschlossen werden, sondern direkt mit der jeweils zuständigen Landesrundfunkanstalt, sodass deren Rundfunk- oder Verwaltungsräte informiert werden müssen und gegebenenfalls mitentscheiden", sagte Wille der "taz". Die Höhe der Gehälter soll dennoch erst mal unter Verschluss bleiben. Stattdessen soll der Verfassungsrichter Paul Kirchhof im Auftrag der ARD untersuchen, wie viel Transparenz tatsächlich nötig ist.
Dabei gibt es auch innerhalb der ARD Stimmen, die eine völlige Offenlegung der Gehälter fordern. "Ich stehe jeden Tag auf unterschiedlichste Weise in Verbindung mit überzeugten Kritikern des Rundfunkbeitrags. Denen zu sagen: 'Es gibt keinen Weg am Rundfunkbeitrag vorbei, wir sagen euch aber nicht, was wir zum Beispiel bei den Expertenverträgen mit dem Geld der Beitragszahler machen', passt einfach nicht mehr in die Zeit", hatte kürzlich der SWR-Justiziar Hermann Eicher erklärt.