Der Intendant des Deutschlandradios, Willi Steul, fordert die Umsetzung einer Rentenbremse. Die "Bild am Sonntag" zitiert aus einem internen Brandbrief, wonach Steul andernfalls bereits mit einem Stellenabbau drohe. Mit der Deutschen Welle habe sich die Gewerkschaft Ver.di zwar schon darauf verständigt, dass die betrieblichen Renten zumindest langsamer steigen. Mit den übrigen ARD-Anstalten und dem Deutschlandradio gibt es allerdings keine Einigung, eine Deckelung der jährlichen Rentenerhöhung auf ein Prozent lehnt die Gewerkschaft laut "BamS" ab.
"Im öffentlichen Dienst gilt diese Regel bereits seit dem Jahr 2002, weil das alte System schon damals als nicht mehr finanzierbar erkannt wurde. Wir haben keinerlei Spielraum", mahnt Steul in dem Brandbrief, aus dem die Boulevardzeitung zitiert. Sollte es kein Entgegenkommend er Gewerkschaften geben, droht Steul bereits offen mit Konsequenzen. "Entweder fallen dann die Gehaltsanpassungen für alle geringer aus", so der Deutschlandradio-Intendant, "Oder aber wir müssen bei unseren Programmleistungen und/oder bei der Zahl der Stellen sparen".
Steul sieht dabei auch das Ansehen der Öffentlich-Rechtlichen in Gefahr. Es könne sich in der Bevölkerung der Eindruck versteigen, die öffentlich-rechtliche Rundfunkfamilie halte starr an Privilegien und Leistungen fest, die durch die Entwicklung der Gesellschaft nicht mehr zu halten seien, so Steul gemäß der "BamS". "Dies schadet uns unmittelbar finanziell und es wird uns am Ende existenziell schaden", warnt Steul.