Das ZDF möchte erreichen, dass künftig mehr Mitglieder des Fernsehrates auch tatsächlich an den Sitzungen des Gremiums teilnehmen. Gelingen soll dies nach Informationen des Magazins "Focus" mit höheren Sitzungsgeldern. Demzufolge habe der Verwaltungsrat des ZDF vorgeschlagen, das Sitzungsgeld fortan zu verdreifachen. Ein Mitglied würde dann nicht mehr 51,13 Euro für die Teilnahme erhalten, sondern 150 Euro.
Mit der Erhöhung soll der "Anreiz einer Teilnahme verstärkt und somit die Präsenz erhöht" werden, zitiert der "Focus" unter Berufung auf eine Verwaltungsratssitzung, ohne aber Namen zu nennen. Neben dem Sitzungsgeld soll offenbar auch die monatliche Aufwandsentschädigung leicht erhöht werden. Fernsehratsmitglieder sollen künftig 8,71 mehr und damit 520 Euro bekommen, während die Verwaltungsräte nach "Focus"-Informationen fortan 780 Euro und damit 13,06 Euro mehr als bislang erhalten sollen.
Mit dem höheren Sitzungsgeld sollen wohl nicht zuletzt Politiker dazu gebracht werden, das ZDF nicht nur zu kritisieren, sondern auch an den Fernsehratssitzungen teilzunehmen. Der bayerische Innenminister Markus Söder kritisiert die Mainzer beispielsweise nur allzu gern, nahm im vergangenen Jahr aber an keiner einzigen Sitzung teil. Auch die frühere Generalsekretärin der SPD, Yasmin Fahimi, soll laut "Focus" an keiner Sitzung teilgenommen haben.