In dieser Woche starteten die Dreharbeiten zur zweiten Staffel "Club der roten Bänder". Am Set wird dabei wohl auch noch einmal kurz gefeiert werden: Bei der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises wurde nämlich auch die Hitserie von VOX noch einmal ausgezeichnet und das gleich doppelt. Gerda Müller und Jan Kromschröder wurden mit ihrer Firma Bantry Bay Productions für die Produktion der Serie ausgezeichnet. Nach Ansicht der Jury haben beide gemeinsam mit ihren Autoren dafür gesorgt, dass die ursprünglich spanische Serie erfolgreich "für ein anderes als ursprünglich gedachtes Publikum" adaptiert wurde und die ergreifenden Geschichten erfolgreich in unsere Wirklichkeit übertragen.
Doch nicht nur die Produktionsfirma wurde ausgezeichnet, sondern auch Regisseur Richard Huber. Er erhielt am Freitagabend einen Blauen Panther unter anderem für den "Club der roten Bänder", wobei die Jury auch hier wieder die erfolgreiche Adaption hervorhebt. Huber sei etwas gelungen "was oft versucht wird, aber selten gelingt", urteilt die Jury. Daneben hob die Jury auch sein Wirken beim Sat.1-Fernsehfilm "Zwei Leben, eine Hoffnung" hervor. Huber habe einen Film zum Thema Organspende geschaffen, der unter die Haut gehe, so die Jury. "Eine Regie, die nicht davor zurückschreckt, sich dem Leben zu stellen".
Freuen durfte sich am Abend auch Olli Dittrich, sowohl für seine Leistung als Autor, als auch als Darsteller in "Schorsch Aigner – der Mann, der Franz Beckenbauer war. Die Darstellung der Geschichte sei "wie eine Fata Morgana. Es gibt sie nicht – obwohl der Zuschauer sie doch ganz genau vor Augen hat", beschreibt die Jury die "perfekt ausgedachte und inszenierte" Enthüllungsreportage. Bei "Vorsicht vor Leuten" lobt die Jury unterdessen die Autoren Ralf Husmann und Peter Güde. "Gute Komödien brauchen ein Herz und 'Vorsicht vor Leuten' ist deshalb so schön, weil seine Figuren zwar lustig, aber keine Witzfiguren sind", meint die Jury und zeichnete auch Husmann und Güde am Freitag aus.
Als beste Schauspielerin durfte Nina Kunzendorf einen Bayerischen Fernsehpreis entgegennehmen. Ausgezeichnet wurde Kunzendorf für ihre Leistung im ZDF-Film "Nach der Angst". Als bester Schauspieler konnte Brambach den Abend verlassen. "Es ist unmöglich, Martin Brambach als Schauspieler nicht wahrzunehmen" meint die Jury und zeichnete ihn gleich für drei Produktionen aus: "Der Fall Barschel", "Unter Verdacht – Ein Richter" sowie den "Tatort: Auf einen Schlag".
Für ihre Reportage "Die IS-Connection", die RTL im Rahmen des "Nachtjournals" ausstrahlte, wurde unterdessen Antonia Rados ausgezeichnet. Die Jury lobt die vorbildliche Reporter-haltung und dass Rados der Versuchung widersteht, emotional oder alarmistisch an das brisante Thema eines IS-Rückkehrers zu gehen. Güner Yasemin Balci wurde unterdessen für den Dokumentarfilm "Der Jungfrauenwahn" ausgezeichnet, während Dietmar Klumpp als Autor und Regisseur der bei kabel eins im Rahmen von "Abenteuer Leben" gesendeten Reportage "Kampf für Frieden im Kongo – Die größte UNO-Mission der Welt" einen der mit 10.000 Euro dotierten Blauen Panther erhielt. Maike Conway erhielt einen Fernsehpreis für die ZDF-Doku "Niemand darf es wissen – Corinne und ihr Geheimnis".
Auch der Bezahlsender Sky, der den Bayerischen Fernsehpreis in diesem Jahr erstmals ausstrahlte, durfte sich übrigens über eine Auszeichnung freuen. Ausgezeichnet wurde kurz vor der Neuvergabe der Bundesliga-Rechte noch einmal die Bundesliga-Konferenzschaltung. Der Preis richtet sich dabei an die gesamte Sportredaktion des Senders, vertreten wurde diese durch Sportchef Roman Steuer und Kommentator Wolf-Christoph Fuss. Tobias Krell durfte sich am Freitagabend über den Nachwuchspreis freuen, den er für "Checker Tobi Extra – Warum so viele Menschen fliehen" erhielt. Der Ehrenpreis ging in diesem Jahr an Schauspielerin Senta Berger.