Die Zeiten, in denen sich Sky in regelmäßigen Abständen neue Partnersender auf die Plattform holte, sind lange vorbei. Sony Entertainment TV ist derzeit beispielsweise ebenso wenig über Sky zu sehen wie das Programm des Doku-Senders Geo Television. Dass es noch dazu keine Bestandsgarantie für bereits verfügbare Partnersender gibt, zeigt nun ein ganz aktuelles Beispiel: Wie ein Sky-Sprecher gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigte, werden die Sender kabel eins Classics, Sat.1 Emotions und ProSieben Fun nur noch bis zum 30. Juni über Sky in Deutschland und Österreich empfangbar sein.
"Hintergrund ist, dass ProSiebenSat.1 und Sky aufgrund unterschiedlicher strategischer Ausrichtungen eine Beendigung der Ausstrahlung der Sender zum Auslauf der Vertragslaufzeit beschlossen haben", heißt es in einem gemeinsamen Statement von Sky und ProSiebenSat.1 zu der Entscheidung, den Vertrag nicht mehr zu verlängern. Die drei Pay-TV-Ableger von ProSiebenSat.1 waren bei Sky bislang allerdings ohnehin nicht für alle Kunden zu empfangen, sondern standen nur Satelliten-Kunden zur Verfügung. Wer kabel eins Classics, Sat.1 Emotions und ProSieben Fun sehen möchte, muss in Zukunft etwa auf die Deutsche Telekom, Unitymedia oder NetCologne zurückgreifen.
Bei Sky will man die Entscheidung indes keineswegs als Rückschritt verstanden wissen. Vielmehr wolle man sein Senderportfolio in Zukunft weiter ausbauen - hier möchte das Unternehmen aber wohl verstärkt auf exklusive Inhalte setzen. Sky verweist etwa auf Vereinbarungen mit Sony Pictures Television, HBO und Showtime sowie auf den linearen Sender Sky Arts, der in den kommenden Monaten starten wird.
Auch darüber hinaus sollen im Laufe des Jahres "neue Programme und Innovationen" folgen, heißt es, ohne jedoch Details zu nennen. Gemeint sind aber vermutlich die neuen Kids- und Sport-Apps, die Sky in Großbritannien schon auf den Markt gebracht hat. Im jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht war bereits für dieses Jahr ein Start dieser Apps auch in Deutschland in Aussicht gestellt worden. Die Bezahlsender von ProSiebenSat.1 scheint man angesichts solcher Zukunftspläne als verzichtbar zu erachten.