Der nordrhein-westfälische Regionalsender NRW.tv ist nun endgültig Geschichte: Schon zum Ende vergangener Woche habe der Sender seinen Sendebetrieb einstellen müssen, wie der seit März als vorläufiger Insolvenzverwalter fungierende Rechtsanwalt Dirk Andres am Dienstag mitteilt. Zwar habe es mehrere Interessenten gegeben, letztlich habe sich aber kein Käufer für das insolvente Unternehmen gefunden. "Ohne Investor mit einem tragfähigen Konzept können wir NRW.TV nicht fortführen", sagt Andres.

Bitter ist diese Nachricht für die zuletzt noch 15 Beschäftigten des Unternehmens, die in einer Betriebsversammlung über ihre sofortige Freistellung informiert wurden. In den vergangenen drei Monaten hatten sie noch Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit erhalten, das Ende April aber auslief. Via Facebook gab es vom Sender noch einen letzten Abschiedsgruß. Das Amtsgericht hat nun das Insolvenzverfahren eröffnet, für dessen Abwicklung Dirk Andres verantwortlich zeichne wird.

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NRW.tv war im Juli 2005 als nordrhein-westfälischer Regionalsender an den Start gegangen und löste damals tv.nrw ab. Die jüngste Episode in der stets von wirtschaftlichen Schwierigkeiten begleiteten Geschichte des Senders war der Einstieg von RTL-Urgestein Helmut Thoma Anfang 2014. Thoma wollte den Sender zu einem Angebot für Jüngere umbauen. Die eingeführte interaktive Sendung "NIX TV" ging allerdings im Frühjahr vergangenen Jahres wieder vom Sender. Gar nicht erst auf Sendung geschafft haben es kuriose Pläne wie die Bundesliga-Berichterstattung per Smartphone. Auch die von Thoma zwischenzeitlich ins Programm genommenen Softerotik-Filme, die an die Anfänge des Privatfernsehens erinnerten, brachten offenbar nicht den erwünschten Erfolg. Thoma, der nach seinem Einstieg auch als Geschäftsführer fungierte, hatte seine operativen Aufgaben ohne große Ankündigung schon einige Monate vor dem Insolvenzantrag wieder abgegeben.