Seit einigen Wochen beherrscht Jan Böhmermann mit seinem Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und den Folgen die Schlagzeilen. Die umstrittene Satire, um die sich nun womöglich Gerichte kümmern müssen, beschäftigte sogar höchste Regierungskreise. Und auch im Ausland wird das Thema behandelt. Nun ist Comedian John Oliver in seiner HBO-Show "Last Week Tonight" auf den Streit um Böhmermanns Gedicht, vor allem aber um Erdogans Umgang mit Kritikern eingegangen.
Oliver fasste noch einmal zusammen, warum Böhmermann bald vor Gericht stehen könnte - und wunderte sich über den ebenso umstrittenen wie häufig zitierten Paragraphen 103, der seinen Ursprung im Jahr 1871 hat. Er sei froh, dass Amerika kein solches Gesetz habe, da er wohl sonst schon längst in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzen würde, scherzte Oliver und ging schließlich zu Erdogan über und sprach von den rund 2.000 Anzeigen, die der türkische Präsident während seiner Amtszeit gegen Kritiker erstattete. Wenig später zeigte der Moderator einen Ausschnitt aus einer Rede, in der Erdogan darauf verwies, dass es gegen die Natur sei, wenn Männer und Frauen in die gleichen Positionen kämen.
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Der Komiker schließt mit einem ernst gemeinten Rat ab: "Erdogan, solltest Du keine Lust auf Beleidigungen haben, dann versuch' doch mal, die Meinungsfreiheit in deinem und in anderen Ländern nicht zu unterdrücken." Aber auch deutsche Satiriker hatten sich in den vergangenen Tagen immer wieder mit den Schlagzeilen um Böhmermann und Erdogan auseinandergesetzt. So hat die ARD-Sendung "extra 3" auch nach ihrem Song "Erdowie, Erdowo, Erdogan", der die Aufregung rückblickend erst ins Rollen brachte, nicht aufgehört, satirisch über die Geschehnisse zu berichten. Am vergangenen Freitag zog zudem die "heute-show" im ZDF die Entscheidung der Kanzlerin im Fall Böhmermann durch den Kakao.