Wer prägt die öffentliche Meinung in Deutschland aktuell am stärksten? Der Frage ging die Redaktion der "GQ" sowie eine zehnköpfige Jury, der unter anderem Sprecher der verschiedenen Bundestagsfraktionen, Regierungssprecher Georg Streiter, aber auch Kommunikationswissenschaftler Wolfang Langenbucher, "w&v"-Chefredakteur Jochen Kalka und Lead-Academy-Präsident Markus Peichl angehörten. Sie sehen in diesem Ranking in diesem Jahr Jan Böhmermann ganz vorne.
"Er schafft es, seine Late Night-Show perfekt mit Social Media zu konzertieren und einen öffentlichen Diskurs bei einem jungen Publikum anzustoßen. Seine subversive Aktion im März 2015 zum Varoufakis-Stinkefinger-Video, seine Gangsta-Rap-Satire ‚Ich hab Polizei‘, die es sogar in die Charts schaffte, aber auch seine lustvollen Bloßstellungen prominenter Wutbürger wie Felix Baumgartner machen ihn zu einem medialen Ereignis, das weit über seinen Beruf als Moderator hinausgeht", begründet "GQ"-Chefredakteur José Redondo-Vega die Wahl.
Nach "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo findet sich auch noch "heute-show"-Moderator Oliver Welke auf dem Siegertreppchen wieder. Für Redondo-Vega spiegelt das wieder, dass das "Gefüge der Meinungsmacher durcheinander geraten" sei. "Neben profilierten Journalisten üben heute Blogger, Twitterer oder Comedians gleichermaßen Einfluss in der öffentlichen Meinungsbildung aus." Der Einsatz von Satire und Social Media werde in der öffentlichen Meinungsbildung immer wichtiger. Auf den Plätzen 4 bis 10 finden sich dann übrigens Kai Diekmann, Anja Reschke, Heribert Prantl, Florian Mundt (LeFloid), Sandra Maischberger, Julian Reichelt und Stefan Aust wieder.