Helmut Oeller ist am Sonntag im Alter von 93 Jahren gestorben. Oeller hatt seine Karriere beim Bayerischen Rundfunk 1953 begonnen - sogar noch ein Jahr vor dem offiziellen Start des Fernsehens in Bayern, damals als Assistent des Fernsehdirektors. Ab 1960 leitete er die Hauptabteilung Produktion Fernsehen, ein Jahr später wurde er Fernsehbeauftragter des Intendanten Christian Wallenreiter. 1964 wurde Oeller Direktor des von ihm entwickelten Studienprogramms, 1967 hob er das Telekolleg aus der Taufe, über das sich Schüler übers Fernsehen auf den staatlichen Abschluss auf dem zweiten Bildungsweg vorbereiten können.
Auch an der Gründung der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen HFF, deren Leiter er später wurde, war Oeller bereits beteiligt. 1971 wurde Oeller zum Fernsehdirektor des BR berufen. Oeller war damit für das gesamte Fernsehprogramm des BR sowohl innerhalb der ARD als auch für das Regionalprogramm im ersten und das so genannte „Studienprogramm“ im dritten Sendernetz verantwortlich. 1978 reformierte Oeller das Studienprogramm schließlich zu einem bayerischen Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, Heimat und Welt und schaffte damit die Grundlage für das Bayerische Fernsehen in seiner heutigen Form.
BR-Intendant Ulrich Wilhelm: "Mit Helmut Oeller verlieren wir eine große, prägende Persönlichkeit des Bayerischen Rundfunks. Ich selbst habe die Begegnungen mit ihm hoch geschätzt. Bis zuletzt zeichnete ihn sein wacher Verstand und seine prägnante Sprache aus. Oeller legte in seiner Amtszeit die Grundlage für das Bayerische Fernsehen als erstes Vollprogramm der ARD. Auch der hohe Stellenwert des Bildungsfernsehens ist sein Verdienst. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet."