Die Programmzeitschrift "TV Spielfilm" stellt sich personell ein Stück weit neu auf. Wie das "Handelsblatt" berichtet, sei zwölf Mitarbeitern vor Weihnachten mitgeteilt worden, dass der Verlag künftig ohne sie plant. Der Betriebsrat spricht bereits von "Endzeitstimmung" unter den Kollegen - allerdings ist diese wohl nur zum Teil zu erklären. Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass Burda News neue Stellen bei "TV Spielfilm" geschaffen hat, die im Zusammenhang mit dem im vorigen Jahr gestarteten Angebot "TV Spielfilm Live" stehen. Insgesamt zählt die Belegschaft rund 60 Mitarbeiter, was eine durchaus stattliche Zahl ist.

"Bei 'TV Spielfilm' herrscht eher Aufbruch- als Endzeitungstimmung", erwiderte Burda-Sprecher Jonas Grashey am Freitag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. "'TV Spielfilm' konnte im Print den Umsatzrückgang abbremsen und digital die deutliche Marktführerschaft weiter ausbauen. Fast 70 Prozent Marktanteil in der digitalen Nutzung sprechen eine deutliche Sprache." Mehr als 650.000 Nutzer hätten sich inzwischen alleine für "TV Spielfilm Live" registriert. "'TV Spielfilm' hat sich so von einer reinen Magazinmarke zu einer multimedialen Plattform entwickelt. Dafür wurde das Produktportfolio bekanntlich erheblich erweitert - und deshalb müssen auch Arbeitsprozesse angepasst werden."

Um die Marktführung im Bereich der Programminformationen auszubauen, benötige "TV Spielfilm" für anstehende Herausforderungen "Spezialisten mit besten Qualifikationen für neue Berufsbilder, zum Beispiel im Digitalbereich", erklärte Grashey. "Dafür wurden im Laufe des vergangenen Jahres 13 neue Stellen geschaffen und acht davon bereits besetzt. Im Gegenzug werden in der Magazinredaktion im Laufe der kommenden Monate zwölf Stellen wegfallen. In Abstimmung mit der Chefredaktion werden Arbeitsprozesse für die Erstellung des gedruckten Produkts neu und effizienter organisiert. Dieser Schritt ist notwendig, um 'TV Spielfilm' auch künftig wirtschaftlich unabhängig in die Zukunft zu führen."

Der Betriebsrat sorgt sich laut "Handelsblatt" um den Erhalt der "hohen journalisten Qualität" und stört sich daran, dass bei den Entlassungen angeblich "keinerlei soziale Belange berücksichtigt" worden sein sollen. So müssten etwa drei Schwerbehinderte die Redaktion verlassen. "Die Geschäftsführung ist grundsätzlich bemüht, für alle Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen werden, individuelle und möglichst sozialverträgliche Lösungen zu finden", sagte Burda-Sprecher Grashey. "Besonders schützenswerten Mitarbeitergruppen - hierzu zählen die von Ihnen angesprochenen schwerbehinderten Menschen - wird selbstverständlich nicht gekündigt. Hier werden allenfalls Abfindungsangebote unterbreitet, um ein Arbeitsverhältnis einvernehmlich zu beenden. Dieses Vorgehen wurde übrigens gemeinsam mit dem Betriebsrat vereinbart."