Eigentlich hätten am kommenden und dem darauffolgenden Sonntagabend der "Tatort"-Zweiteiler mit Til Schweiger als Nick Tschiller im Ersten zu sehen sein sollen. Am Montag hat die ARD dann allerdings unter dem Eindruck der Anschläge in Paris vom Wochenende eine Verschiebung ins kommende Jahr beschlossen. "Es passt einfach nicht in diese Wochen, eine Krimireihe zu zeigen, in der es auch um einen terroristischen Angriff geht", begründete NDR-Fernsehprogrammdirektor Frank Beckmann die Entscheidung.
Til Schweiger selbst hält diese Entscheidung der ARD für falsch und macht das via "Bild" auch öffentlich. Auch wenn er "persönlich völlig entsetzt" über die Ereignisse in Paris sei, solle man sich nicht von Terroristen das Fernsehprogramm diktieren lassen, sagte er der "Bild". "Dann können wir ja bald nur noch ein Testbild senden." Die Nationalmannschaft werde ja auch dafür gefeiert, dass sie ihre Spiele weiter spiele.
Er habe versucht, die Entscheidung in Diskussionen mit dem NDR zu verhindern oder zumindest durchzusetzen, dass der erste der beiden Filme gezeigt wird. Als problematisch sieht die ARD wohl vor allem den zweiten der Filme an, in dem es zu einer Geiselnahme kommt. Die ARD will die beiden Filme aber lieber im Doppelpack zeigen. Unverständlich findet Til Schweiger die Entscheidung vor allem auch deshalb, weil die ARD nicht etwa eine Sondersendung zu den Terroranschlägen zeigen wird, sondern alternativ andere "Tatort"-Folgen. So wird am kommenden Sonntag Maria Furtwängler ermitteln, eine Woche später feiert dann "Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes" Premiere, der ursprünglich für Neujahr vorgesehen war.
Ähnliche Überlegungen wie bei der ARD hat man unterdessen auch in anderen Ländern angestellt. CBS hat kurzfristig andere Episoden seiner beiden Serien "Supergirl" und "Navy CIS: L.A." am Montagabend gezeigt, weil es bei den ursprünglich geplanten Folgen auch um Terrorismus gegangen wäre. Im Falle von "Navy CIS: L.A." wäre es konkret um die Anwerbung von Frauen für den IS gegangen. Auch TNT hat reagiert und die Serie "Legends" aus dem Programm genommen. In Frankreich kommt der Film "Made in France" zunächst nicht in die Kinos, in dem es um eine islamistische Terrorzelle in Frankreich geht.