Nachdem Das Erste und RTL im August noch kräftig an neuem Programm sparten und damit in unserem Frische-Ranking, für das wir einmal im Monat den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren im Abendprogramm zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr ermitteln, ungewöhnlich weit nach hinten durchgereicht worden waren, war im September die altbekannte Ordnung wiederhergestellt: Das ZDF und Das Erste bestritten mehr als vier Fünftel ihres Primetime-Programms mit frischer Ware und belegten damit die ersten beiden Plätze.

Und bei den Privatsendern zog RTL wieder an ProSieben und Sat.1 vorbei, die mit über 60 Prozent an frischer Programmware aber trotzdem mehr Erstausstrahlungen zeigten als im September des vergangenen Jahres. Bei RTL war der Wiederholungsanteil hingegen höher als im Jahr zuvor. RTL II und Vox bestritten immerhin noch gut die Hälfte des September-Primetime-Programms mit neuem Programm, bei kabel eins war es etwa ein Drittel.

DWDL.de-Frische-Index - September 2015

  FIX-Punkte
September 2015
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum September 2014
ZDF
83 von 100
+23
+3
Das Erste
81 von 100
+27 -4
RTL
75 von 100
+26 -9
ProSieben
67 von 100
+10
+8
Sat.1
61 von 100
+3
+3
RTL II
50 von 100 +22
+11
Vox
50 von 100
-2
+1
kabel eins
33 von 100
+/-0 -10

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.