Erst im Februar verpasste der "Spiegel" seinem "Kultur Spiegel" ein neues Outfit, nun wird die monatliche Beilage eingestellt. Ersetzt wird er durch ein Supplement namens "Literatur Spiegel", das vom 26. September an zehn Mal monatlich dem Nachrichtenmagazin beiliegen wird. "Der 'Literatur Spiegel' ist Teil unseres Vorhabens, unser Kulturangebot deutlich zu stärken", sagte "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer. "Das politische Feuilleton des 'Spiegel' werden wir durch eine umfassende Literaturkritik ergänzen. Denn unsere Leser wünschen sich Orientierung, Empfehlungen und Urteile - auch im Buchbereich."
Nach Angaben des Verlags soll der "Literatur Spiegel" überwiegend aus Rezensionen und Essays aus der Welt der Bücher bestehen, aber auch Empfehlungen zu den Themen Kino, Musik und Kunst sowie Bestsellerlisten enthalten. Neben den "Spiegel"-Literaturautoren werden auch der Chefredakteur oder seine Stellvertreter Susanne Beyer und Dirk Kurbjuweit für das neue Heft schreiben. Redaktionell verantwortlich ist das von Lothar Gorris und Stellvertreter Sebastian Hammelehle geleitete "Spiegel"-Kulturressort.
Brinkbäumer: "Mein herzlicher Dank gilt Marianne Wellershoff und dem Team des 'Kultur Spiegel'. das 20 Jahre lang mit großer Begeisterung ein lebendiges Blatt gemacht hat." Die Redakteurinnen und Redakteure sollen in das Kulturressort integriert werden, Redaktionsleiterin Marianne Wellershoff wird quasi entmachtet und künftig als Autorin für den "Spiegel" tätig sein.
Auch abseits seines neuen Supplements will der "Spiegel" sein Engagement im Literaturbereich ausbauen. So arbeitet der Verlag eigenen Angaben zufolge momantan an einem Konzept für Veranstaltungen unter der "Spiegel"-Dachmarke. Das Nachrichtenmagazin wird zudem erstmals seit 2009 wieder mit einem Stand und einer Veranstaltungsfläche auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein. Mit dem Literaturkritiker Volker Weidermann als Moderator des neuen "Literarischen Quartetts" will der "Spiegel" zudem auch im Fernsehen wieder mehr Präsenz zeigen.