Eigentlich befindet sich "Hart aber fair" gerade in der Sommerpause. Für Schlagzeilen sorgt der ARD-Talk nun allerdings trotzdem, weil Ansager & Schnipselmann - die Produktionsfirma von Moderator Frank Plasberg und seinem Kollegen Jürgen Schulte - vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) damit beauftragt wurde, Gesprächsgäste für eine von Plasbergs Frau Anne Gesthuysen im Rahmen des Versicherungstages 2015 moderierte Podiumsdiskussion einzuladen. Teil des Auftrags war zudem die Produktion eines Themenfilms.
Der Auftrag selbst war offenbar weniger problematisch als der Schriftwechsel: Dass die Schreiben einem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge vom Chef vom Dienst der "Hart aber fair"-Redaktion unterschrieben wurden und am Ende einer Mail auch noch der Verweis auf die "Hart aber fair"-Ausstrahlung im Ersten zu finden war, ist zumindest unglücklich. Eine WDR-Sprecherin betonte auf "BamS"-Anfrage, was eigentlich selbstverständlich erscheint: "Wichtig ist dem WDR die klare Trennung zwischen der Produktion von 'Hart aber fair' und den anderen Aktivitäten von Ansager & Schnipselmann." Vor allem am Mail-Verweis auf "Hart aber fair" stört man sich in Köln: "Der WDR hat Ansager & Schnipselmann darauf hingewiesen, dass dies nicht zulässig ist und künftig zu unterbleiben hat. Ansager & Schinpselmann hat dies zugesichert."
Plasberg selbst wollte sich gegenüber der "Bild am Sonntag" nicht äußern. Sein Kollege Jürgen Schulte meldete sich dagegen zu Wort: "Leider hat ein Mitarbeiter seine 'Hart aber fair'-Signatur verwendet und mir als Geschäftsführer ist das nicht aufgefallen", räumte er ein und verwies darauf, dass einige Mitarbeiter der Produktionsfirma für unterschiedliche Projekte arbeiten. "In der langen 'Hart aber fair'-Sommerpause werden auch Mitarbeiter dieser Redaktion eingesetzt, um andere Produktionen zu unterstützen." Über die Höhe des Honorars, die Ansager & Schnipselmann vom GDV bekam, ist nichts bekannt.