ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling befindet sich weiterhin auf großer Einkaufstour. Nachdem der Konzern kürzlich für mehr als 170 Millionen Euro das Verbraucherportal Verivox übernahm, hat ProSiebenSat.1 nun offenbar die Scout24-Gruppe ins Auge gefasst. Wie das "Handelsblatt" erfahren will, liebäugelt Ebeling mit einem Einstieg in das Unternehmen, das erfolgreiche Portale wie Autoscout24 und Immobilienscout24 betreibt.

Der Preis ist jedoch hoch: Bereits vor zwei Jahren wurde Scout24 mit mehr als zwei Milliarden Euro bewertet. Gut möglich also, dass ProSiebenSat.1 sich für eine Minderheitsbeteiligung entscheidet und einen Teil der Kaufsumme in Form kostenloser Fernsehwerbung bietet. Auf das Geschäftsmodell "Media for Equity" setzte ProSiebenSat.1 in der Vergangenheit schon mehrfach.

Die Deutsche Telekom hatte vor zwei Jahren 70 Prozent der Anteile an Scout24 an einen Finanzinvestoren verkauft. Die restlichen 30 Prozent gehören der Telekom noch immer. Einem Verkauf wäre man in Bonn aber offenbar nicht abgeneigt. Scout24 zähle "nicht zum Kerngeschäft", sagte ein Telekom-Sprecher dem "Handelsblatt". Man könne sich "eine weitere Reduzierung der Anteile vorstellen, wenn die Konditionen stimmen".

Probleme könnte der mögliche Scout24-Deal allerdings bei dem im Raum stehenden Einstieg von ProSiebenSat.1 bei Axel Springer darstellen, schließlich steht der Berliner Verlag hinter den Immobilienscout-Konkurrenten Immowelt und Immonet - kartellrechtlich wäre das wohl bedenklich.

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