Besonders RTL musste im vergangenen Jahr kräftige Marktanteilsverluste hinnehmen. Da überrascht es kaum, dass man auch an Meinungsmacht verliert. Alle Sender der Gruppe sowie weitere Bertelsmann-Medien kamen im zweiten Halbjahr 2014 laut DLM auf einen Anteil von 12,4 Prozent am Meinungsmarkt. 2012 waren es noch 1,8 Prozentpunkte mehr. Aber auch den Kollegen aus Unterföhring ergeht es nicht besser: Dort liegt der Anteil bei nur 7,8 Prozent - minus 1,1 Prozentpunkte. Laut der DLM hat aber auch das Fernsehen insgesamt bei der Bedeutung der Meinungsbildung nachgelassen.

Dennoch ist das Fernsehen auch weiterhin das meinungsstärkste Medium und kommt laut der Studie auf ein Meinungsbildungsgewicht von 35 Prozent. Gegenüber 2013 hat das Medium damit aber 1,9 Prozentpunkte verloren. Auf den weiteren Plätzen rangieren die Tageszeitungen (21,6 Prozent), das Internet (20,2 Prozent) sowie der Hörfunk (19,9 Prozent). Zeitschriften spielen bei der Meinungsbildung mit 3,3 Prozent nur eine untergeordnete Rolle. 

Trotz der Verschiebungen halten immer noch fünf Mediengruppen etwa 60 Prozent der Meinungsmacht. Ganz vorn steht die ARD und 22,4 Prozent, danach folgen Bertelsmann mit den bereits erwähnten 12,4 Prozent sowie Axel Springer mit 8,5 Prozent. ProSiebenSat.1 kann sich mit seinen 7,8 Prozent knapp vor dem ZDF halten, das 7,2 Prozent erreicht. Mit reichlich Abstand folgen Bauer, Burda und Funke. "Insgesamt betrachtet ist der überregionale Meinungsmarkt der Medien weiterhin von großer Angebotsvielfalt geprägt", heißt es in einer Pressemitteilung der DLM. Für die Studie hat TNS Infratest 2.800 Interviews zwischen September und Dezember 2014 durchgeführt.