Er verkündete einst in der Pressekonferenz nach seiner Wahl zum neuen WDR-Intendanten noch gut gelaunt, die Liebe mitzubringen. Inzwischen jedoch steht WDR-Intendant Tom Buhrow wegen seiner Sparmaßnahmen im eigenen Haus in der Kritik. Kurz vor dem wilden Karnevalswochenende in der Domstadt sorgte bereits ein Bericht des „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die Radio-Pläne des Intendanten und seiner Hörfunk-Chefin Valerie Weber für Aufregung. Die Karnevals-Laune ließ sich Buhrow dennoch nicht nehmen - und feierte am Montag ausdauernd mit auf der WDR-Ehrentribüne beim Kölner Rosenmontagszug. Von möglichen Kopfschmerzen am Tag danach ist freilich nichts bekannt.
Dafür könnte stattdessen eine neue Protest-Aktion sorgen. Die Redaktion des Medienmagazins DWDL.de erreichte am Wochenende ein anonym versendeter Umschlag mit mehreren Postkarten und Aufklebern - alle mit dem gleichen Motiv: WDR-Intendant Tom Buhrow in einer Imbissbude. Dazu der Text: „1A Einheitswürste. Heute schön cross…medial! Zutaten: Stellenabbau, Magerhonorare, Programm-Einerlei, Vertrauensbruch. Kann Spuren von Süßholz enthalten.“ Das alles aus dem Hause „Tomy Kraftlos“. Über die offensichtlich kritische Haltung gegenüber dem Sparkurs des WDR-Intendanten hinaus ist jedoch nichts über die Urheber dieser Protestaktion bekannt. Einen Absender gibt es nicht.
Auf Anfrage bei der WDR-Pressestelle heißt es am Dienstag, dass die Protestaktion im Hause noch nicht bekannt sei. Mit Satire aus den eigenen Reihen kennt man sich allerdings aus im Umfeld des Westdeutschen Rundfunk: Im Oktober 2010 war eine gefälschte Ausgabe der Mitarbeiterzeitung „WDR Print“ in Umlauf, die damals für großen Wirbel sorgte. Wer genau hinter der kreativen und etwas aussagekräftigeren Form des Protests steckte, wurde nie geklärt. Unterstützt wurde das Projekt allerdings von der Deutschen Journalisten Union bzw. Verdi. Bei den jüngsten Postkarten und Stickern hat sich bislang jedoch niemand als Absender zu erkennen gegeben.