Die Handball-Weltemeisterschaft in Katar ist in vollem Gange und das deutsche Team ist überraschend gut dabei. Aber noch immer ist es ein großes Thema, dass das Turnier derzeit nicht im Free-TV bei den Öffentlich-Rechtlichen gezeigt wird, sondern nur im Bezahlfernsehen. Nun hat sich Hassan Moustafa, Präsident des Handball-Weltverbands IHF, zu Wort gemeldet und ARD und ZDF kritisiert: "ARD und ZDF haben ein zu niedriges Gebot abgegeben, das noch unter dem der WM 2011 lag. Da wollte der Rechteinhaber beIN Sports mehr. Das ist völlig legitim", sagte der Ägypter der "Sport Bild".
Bei den Öffentlich-Rechtlichen wies man die Anschuldigungen schnell zurück. ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz sagte gegenüber dem Sport-Informationsdienst (SID), dass Moustafa in der Verhandlungsphase gesagt habe, dass das Angebot von ARD und ZDF "in Ordnung" sei. Gruschwitz weiter: "Die Aussage von Herrn Moustafa ist eine Frechheit." Und auch bei der ARD zeigt man sich, vorsichtig formuliert, erstaunt über den Vorstoß des IHF-Chefs. Axel Balkausky erklärt gegenüber dem SID, dass es nie Verhandlungen über das abgegebene Angebot gegeben habe. "Insofern hat der Rechteinhaber beINsports nie über die finanzielle Seite mit uns gesprochen."
Rückblick: Anfang Dezember stiegen ARD und ZDF entnervt aus dem Rechtepoker aus. Laut den Sendern hätten sich die Rechteinhaber schlicht zu spät gemeldet, bereits im im November betonten ARD und ZDF, dass die Zeit inzwischen dränge. Lange Zeit sah es dann so aus, als würde die Handball-WM gar nicht im deutschen TV zu sehen sein. Schließlich sicherte sich Sky Ende Dezember, und damit nur etwa zwei Wochen vor dem Beginn des Turniers, die Pay-TV-Rechte.