Am 10. Oktober wurde die im Mai bereits angekündigte Fusion der Produktionsfirmen Endemol, Shine Group und Core Media durch die Eigner 21st Century Fox und Apollo Global Management bestätigt, doch abgesehen von blumigen Formulierungen und Zitaten blieb der neue Riese im internationalen Produktionsgeschäft bislang viele Antworten schuldig. An diesem Mittwoch hat sich das geändert: Auf internationaler wie nationaler Ebene. Aus den drei Produktionshäusern Endemol, Shine Group und dem vergleichsweise kleinen Core Media wird - wenig überraschend - Endemol Shine Group, wie die gemeinsamen Eigner pünktlich zum Börsenstart in New York mitteilten. Hauptsitz bleibt die bisherige Endemol-Zentrale in Amsterdam.
Die Entwicklung neuer Ideen und Formate soll jedoch weiterhin auch ausdrücklich dezentral in den neu aufgestellten Units sowie den Tochterfirmen und Joint Ventures erfolgen, zu denen weiterhin Endemol beyond, META productions, Florida TV, Herr P. GmbH und Wiedemann & Berg Television gehören. „Nicht zuletzt als Antwort auf die wachsende Konzentration treten wir eben nicht als Produktionsriese am Markt auf, sondern als leidenschaftliches Entertainment-Kaufhaus mit verschiedenen, individuellen Designer-Shops“, erklärte Marcus Wolter bereits im Sommer in einem Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de. Die Strategie soll bei Endemol Shine Deutschland fortgeführt werden.
Bei den Betriebsversammlungen von Endemol Deutschland und Shine Germany am Mittwochmittag gab es neben dem Ausblick auf die künftige Strategie aber auch eine bittere Pille für die Mitarbeiter: Gänzlich ohne Stellenabbau werde die Fusion der beiden Produktionsfirmen in Deutschland nicht über die Bühne gehen können, weil Doppel-Strukturen abgebaut werden müssten. Nähere Angaben zum Umfang des Stellenabbau will das Unternehmen auf Nachfrage derzeit aber nicht machen. Unklar ist auch noch, was mit den Standorten der Shine Germany in München sowie Köln-Mülheim passiert.
"Die neue Company ist einzigartig positioniert, um auch die nächste Generation von Hits zu produzieren"
Marcus Wolter, CEO Endemol Shine Deutschland
Überraschend dürften diese Konsequenzen aber nicht kommen. Die Fusion zeichnete sich schließlich bereits seit Mai ab. In ihr sieht Marcus Wolter laut heute veröffentlichtem Statement eine „einmalige Chance, die kreative Power und Talente beider Firmen zu einem Endemol Shine-Team zusammenzuführen, sowie auf die Zusammenarbeit mit Holger Rettler, der gemeinsam mit Arno Schneppenheim und Gabi Abegg eine führende Rolle im neuen Unternehmen übernehmen wird. Die neue Company Endemol Shine ist mit seinen Labels, Produzenten und Teams einzigartig positioniert, um auch die nächste Generation von Hits zu produzieren.“
Sophie Turner Laing, CEO der Mutterfirma Endemol Shine Group, lässt sich mit den Worten zitieren: “Marcus und Axel gehören zu den besten kreativen Geschäftsführern im deutschen Markt. Ich bedanke mich bei Axel, der es geschafft hat Shine Germany erfolgreich aufzubauen und zu führen. Das neue Unternehmen Endemol Shine Germany bringt die talentiertesten Teams beider Firmen zusammen. Unter der Führung von Marcus Wolter startet nun ein spannendes neues Firmen-Kapitel.“