Als das "Team Wallraff" bei RTL im Frühjahr über die unhaltbaren Zustände in Burger-King-Filialen des Franchise-Nehmers Yi-Ko-Holding berichtet hatte, benötigte das Unternehmen noch erstaunlich lange für eine Reaktion darauf. Diesmal hat man - den erneuten Image-Schaden schon vor Augen - proaktiv im Vorfeld gehandelt. In der Nacht zum Mittwoch wurde bekannt, dass Burger King seinem Franchise-Nehmer Yi-Ko, der 89 Filialen betreibt, fristlos gekündigt hat. Begründet wird es mit wiederholten Verstöße gegen die geschlossenen Vereinbarungen, insbesondere hinsichtlich der Arbeitsbedingungen.
Inzwischen ist auch klar, dass erneut das "Team Wallraff" von RTL seine Finger mit im Spiel hatte. Wie angekündigt hatte das RTL-Team nämlich nach Ausstrahlung der Sender weiter undercover recherchiert, um zu prüfen, ob den Ankündigungen auch Taten folgten. Dabei wurde festgestellt, dass weiterhin Zutaten teils länger als die erlaubten vier Stunden ungekühlt in der Küche gelagert wurden, Gehaltszahlungen verzögert erfolgten und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall manchmal ausblieb. Zudem habe man Hinweise darauf, dass der im Mai zurückgetretene Ergün Yildiz noch immer seine Finger im Spiel hatte.
Mit diesen und anderen Ergebnissen der Recherchen hatte die "Team Wallraff"-Redaktion Burger King und ihren Geschäftsführer Andreas Bork am Donnerstag vergangener Woche schriftlich in Form eines Fragenkatalogs konfrontiert, der am 17. November noch einmal ergänzt wurde. Die Frist zur Beantwortung war bis zum 20. November gesetzt. Kurz vor deren Ablauf und damit der drohenden Ausstrahlung bei RTL erfolgte nun also die fristlose Kündigung des Franchisenehmers. RTL wird seine Recherchen dazu am kommenden Montag ab 22:15 Uhr in der Sondersendung "Team Wallraff - Reporter prüfen nach" vorstellen.