In einer sogenannten "Bereinigungssitzung" hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am Donnerstag offenbar wie von der Regierung vorgeschlagen beschlossen, die Mittel des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) von 60 auf 50 Millionen Euro Jahr, also um immerhin 16,7 Prozent, zu kürzen. Bei der Produzentenallianz stößt das auf Unverständnis - zumal zugleich der gesamte Etat von Kulturstaatsministerin Monika Grütters um 118 Millionen Euro gewachsen sei.

In einer Stellungnahme heißt es: "Den DFFF zu kürzen und nicht – wie von der gesamten deutschen Filmbranche gefordert – bei mindestens 60 Mio. Euro zu belassen, ist unverständlich, sachlich falsch und eine für das Filmland Deutschland im Ergebnis schlechte Entscheidung. Wir haben dargelegt, dass ein angemessen ausgestatteter DFFF nicht nur für Wachstum, Beschäftigung und Innovation in der Filmproduktion sorgt, sondern auch sehr schnell zu deutlichen Steuer-Mehreinnahmen führt. Das alles scheint der Regierung der Großen Koalition gleichgültig zu sein. Wir müssen feststellen, dass es der Filmbranche nicht gelungen ist, mit ihren Argumenten die Politik zu überzeugen. Die absehbar negative Entwicklung wird alle, die in unserem Land für den Film arbeiten, deutlich spürbar treffen."

Beim Deutschen Filmförderfonds können sich alle Produzenten bewerben, wenn ein Film in Deutschland gedreht wird und schon zu mindestens 75 Prozent aus anderen Quellen finanziert ist. Der staatliche DFFF schießt dann bis zu 20 Prozent des Geldes hinzu. Insgesamt wurden seit der Einführung 2007 so rund 750 kleine wie große Filmprojekte gefördert. Fällt die Förderung weg, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Filme anderswo produziert werden - mit entsprechend negativen Auswirkungen für die Dienstleister hierzulande. Einem Gutachten von Roland Berger zufolge, das von Studio Babelsberg in Auftrag gegeben wurde, beschert eine Million Euro Filmförderung dem Staat zudem Steuereinnahmen von 1,8 Millionen Euro.