Im April hat sich Sat.1 die Rechte an der deutschen "Utopia"-Version gesichert. Seither werkelt man in Unterföhring an der Umsetzung der größten Reality-Show des Senders in 2015. Wie es nicht geht, konnten die Macher jüngst in den USA bestaunen: Dort hat Fox das Format nach weniger als zwei Monaten eingestampft. In Holland dagegen ist der Erfolg nach wie vor groß. Den deutschen Zuschauern wird Sat.1 das Format im kommenden Jahr präsentieren - dann allerdings nicht unter dem ursprünglich geplanten Titel "Utopia".
Wegen absehbarer rechtlicher Probleme nennt Sat.1 die Reality-Show kurzerhand in "Newtopia" um. Das hat Senderchef Nicolas Paalzow der "Süddeutschen Zeitung" bestätigt. "Wir finden das besser, als auf ein Buch aus dem 16. Jahrhundert zu rekurrieren", sagt Paalzow der Tageszeitung. Gleichzeitig räumt er aber eine schwierige, rechtliche Situation ein. Viele Unternehmer hätten sich den Begriff "Utopia" schützen lassen, so die "SZ" - mit Einstweiligen Verfügungen wurde bereits gedroht.
Dieses Risiko wollte man in Unterföhring offensichtlich nicht eingehen. In den vergangenen Wochen hat sich Sat.1 bereits mit einem Internet-Portal beschäftigen müssen, das eine Einstweilige Verfügung gegen den Sender erwirkt hatte. Und auch wenn es letztlich nur bei einem eher bedeutunglosen Verbot für die Showmacher blieb (DWDL.de berichtete), mit dem man offenbar gut leben konnte, ist das Risiko weiterer rechtlicher Auseinandersetzungen wohl zu groß gewesen. Kurios: Online bewirbt Sat.1 seine Show derzeit weiterhin als "Utopia".