Diese drei Wochen im Mai gehören rückblickend zu den denkwürdigsten Tagen im ARD-Vorabend seit langer Zeit: Da probierte der NDR gemeinsam mit ITV Studios Germany eine zügig entwickelte TV-Adaption einer erfolgreichen Smartphone-App und konnte on air viele Erfahrungen sammeln, um es mal so auszudrücken. Am Ende jedoch funktionierte die App zur Show und Moderator Jörg Pilawa hatte sich durch den souveränen, selbstironischen Umgang mit der Pannenserie neu erfunden. Doch dass die Quizshow noch einmal zurückkehren würde, war damals offen.
Mit der Ankündigung, die „Verbotene Liebe“ als tägliche Serie einzustellen, kam dann die Überraschung: Das „Quizduell“ wird fortgesetzt. Ob jedoch auch mit Jörg Pilawa und weiterhin live am Vorabend - das waren lange Zeit noch offene Fragen, um deren Beantwortung man sich bei der ARD in den vergangenen Wochen so manches Mal drückte. Spätestens bei der Agentur-Tour ARD TV Update 2015, mit der Vermarkter ARD Werbung derzeit durch Deutschland reist, werden diese Fragen jetzt beantwortet: Jörg Pilawa moderiert auch weiterhin, die Show geht auch künftig live über den Sender und das ab dem 2. Februar montags bis freitags um 18 Uhr.
Dass Pilawa, der mittlerweile mit seinem Image des Quizonkels geschickt zu kokettieren weiß, die ARD am Vorabend im Ersten mit einer Quizshow unterstützt, war erwartet worden. Dass er dem Format „Quizduell“ treu bleibt und sich dafür auch Abend für Abend live ins Studio stellt, nicht unbedingt. „Ich glaube auch nicht, dass das Format so lange trägt“, antwortete Pilawa noch im Mai auf die Frage, ob er über die zwei Testwochen hinaus für eine täglich live produzierte Vorabend-Version des „Quizduell“ zur Verfügung stehen würde.
Da spielte sicher auch noch die Hoffnung mit rein, über die eigene Produktionsfirma Herr P., ein eigenproduziertes Format platziert zu bekommen. „Quizduell“ wird schließlich nicht von ihm sondern ITV Studios Germany produziert. Dass die Vorabend-Quizshow im Rahmen der heute allgemein gerne betriebenen Kostenoptimierung nicht am Stück produziert und dann als Aufzeichnung ausgestrahlt wird, bei der die Zuschauer ja trotzdem parallel per App mitspielen könnten, liegt auch an Lizenzbedingungen von FEO Media, den Entwicklern der „Quizduell“-App. Nach DWDL.de-Informationen war eine Live-Ausstrahlung stets Bedingung für eine TV-Adaption.
Auch nach dem technischen Test im vergangenen Frühjahr bleibt das „Quizduell“ 2015 also spannend. Wie lange trägt sich das Spielprinzip? Diese Frage stellen sich Moderator wie Branchenbeobachter. Dass der Hype um die App längst abgenommen hat, entmutigt die ARD jedenfalls nicht. Bleibt zu hoffen, dass man sich den Charme der beiden Testwochen erhält - und das auch wenn die Technik hoffentlich reibungslos funktioniert.
Bereits vor dem „Quizduell“ startet schon am 22. Januar ein weiteres interessantes Projekt im Vorabendprogramm des Ersten. Mit dem SpinOff „In aller Freundschaft: Die jungen Ärzte“ werden die Krankenhaus-Geschichten der erfolgreichen Primetime-Serie „In aller Freundschaft“ in den Vorabend verlängert und dort künftig donnerstags um 18.50 Uhr erzählt. In der Hauptrolle spielt Roy Peter Link den Oberarzt Dr. Niklas Ahrend. Gedreht wird bereits seit September in Erfurt.