Zeitlich irgendwann zwischen den letzten, wenig glücklichen Serienprojekten von RTL und dem angekündigten neuen Prestige-Projekt „Deutschland“, produziert von Nico Hoffmann, hatte der Kölner Sender große Hoffnungen in eine australische Knastserie gesetzt. „Wentworth“, so der Titel der Serie in Down Under, drehte UFA Serial Drama in Deutschland für RTL unter dem Namen „Block B“ und mit hochkarätiger Besetzung - u.a. Katrin Sass, Claudia Michelsen und Nina Hoger spielen mit. Gerne hätten die Kölner damit wohl den einstigen Quoten-Erfolg von „Hinter Gittern“ wiederholt.



Die Dreharbeiten zu der Serie sind längst abgeschlossen, doch einen aktuellen Ausstrahlungstermin gibt es bislang nicht. Erst war die Serie für den Start in die TV-Saison 2014/15 geplant, dann für Anfang 2015. Doch auch daraus wird nichts. Dies bestätigt RTL-Sprecher Claus Richter gegenüber DWDL.de und weist jedoch die von der „Bild am Sonntag“ zitierten Aussagen als aus dem Zusammenhang gerissene Hintergrund-Informationen zurück. Die Zeitung legt Richter ersichtlich flapsige Aussagen wie „Januar wird auch nix“ bzw. weiter „und wenn wir damit im Januar nicht starten, starten wir auch nicht im Februar“ in den Mund.

Richtig sei, dass RTL weiterhin zu „Block B“ stehe und das passende Umfeld für diese eher ungewöhnliche Serie fehle. Die Serie sei härtere Kost, deswegen bedürfe es eines gut überlegten Sendeplatzes. In der Tat hat RTL zuletzt beim Bauen von ungewöhnlichen Programm-LineUps, etwa dem Donnerstagabend mit „Rising Star“, „Adam & Eva“ und „Was wäre wenn“ kein glückliches Händchen gehabt. Gestoppt, wie die „Bild am Sonntag“ den Artikel betitelt, sei die Serie keineswegs. Die Verschiebung hat nach DWDL.de-Informationen auch noch einen anderen Grund.

Mit dem Start des deutschen Angebots von Netflix kam im September auch deren Knast-Serie „Orange is the new black“ nach Deutschland - und das genau zeitgleich mit dem ursprünglich geplanten Start von „Block B“ bei RTL. Mag es im Zuschauermarkt keine direkte Konkurrenz geben, so hätte die Presse dem Kölner Fernsehsender u.U. Einfallslosigkeit attestiert - nach dem Erfolg der Netflix-Produktion und mit der Erfahrung von „Hinter Gittern“ auf eine Frauenknast-Serie zu setzen. Dass die Serie jetzt erst einmal im Schrank bleibt, ärgert offenbar auch Schauspielerin Katrin Sass. Sie bewertet die Behandlung der abgedrehten Serie laut „Bild am Sonntag“ als „wirklich irritierend“.