Udo Reiter, der seit der Gründung des MDR im Jahr 1991 und bis zum Jahr 2011 dessen Intendant war, ist tot. Er wurde erschossen auf der Terrasse seines Hauses aufgefunden worden, wie die Kripo Leipzig bestätigt hat. Die Polizei geht davon aus, dass sich Reiter selbst das Leben genommen hat.

Reiter hatte im Jahr 2011 vorzeitig sein Amt als MDR-Intendant aufgegeben - eigentlich wäre seine Amtszeit noch bis ins kommende Jahr gelaufen. Begründet hatte er den Rücktritt auch mit gesundheitlichen Gründen. Begonnen hatte er seine journalistische Laufbahn beim Bayerischen Rundfunk, wo er unter anderem Chefredakteur und Hörfunkdirektor war.

Die heutige MDR-Intendantin Karola Wille zeigte sich bestürzt von der Meldung: "Die deutsche Medienlandschaft, wie wir sie heute kennen, verliert mit Udo Reiter einen ihrer Gründungsväter, der MDR einen Kollegen und väterlichen Freund." Gerade in diesen Tagen mache der Tod von Udo Reiter besonders betroffen. Wille: "Er war in den Tagen nach der friedlichen Revolution einer der großen Gestalter einer neuen demokratischen Mediengesellschaft im wiedervereinigten Deutschland. Ein Visionär, der mit Kraft, Überzeugung und politischem Geschick den gerade erst formierten neuen politischen Strukturen in den neuen Bundesländern eine publizistische Stimme gegeben hat".

"Prof. Dr. Udo Reiter hat als Gründungsintendant des MDR wesentlich dazu beigetragen, dass der Sender der erfolgreichste Programmanbieter in Mitteldeutschland wurde. Er hat sich auch sehr intensiv dafür eingesetzt, dass der ARD/ZDF-Kinderkanal KiKA seinen Sitz in Erfurt hat", sagte die Rundfunkratsvorsitzende Prof. Dr. Gabriele Schade. Der Verwaltungsratsvorsitzende Frank Möhrer würdigte die Arbeit und Lebensleistung Reiters. "Der MDR ist ein grundsolide und erfolgreich aufgestelltes Unternehmen. Daran haben das enorme Engagement und die Weitsicht von Prof. Dr. Udo Reiter einen maßgeblichen Anteil."

BR-Intendant Ulrich Wilhelm: "Der Tod von Udo Reiter bestürzt mich zutiefst. Mit ihm verlieren wir eine große Persönlichkeit, einen brillanten Denker, einen humorvollen und hochgebildeten Freund, der in der deutschen Medienlandschaft deutliche Spuren hinterlassen hat. Sein größtes Verdienst für den Bayerischen Rundfunk war der Aufbau von B5 aktuell - dem ersten Informationsradio in Deutschland. Als Gründungsintendant des MDR hat er Herausragendes und Bleibendes geleistet. Die ARD prägte Udo Reiter vor allem als Film-Intendant und in seiner Zeit als Vorsitzender der ARD. Udo Reiter war dem BR bis zuletzt eng verbunden."

Der RBB ändert aus Anlass des Todes von Udo Reiter sein Programm und zeigt in der Nacht von Freitag auf Samstag um 0:30 Uhr noch einmal das Gespräch, das Jörg Thadeusz im Frühjahr 2013 für die Sendung "Thadeusz" mit Udo Reiter führte.