Beim ZDF gibt man sich in Sachen Gemeinsamer Jugendkanal mit der ARD weiterhin eher gebremst euphorisch. Bevor Ende Oktober die Ministerpräsidenten der Länder darüber entscheiden werden, ob man für das zuletzt auf Eis gelegte Vorhaben doch noch grünes Licht gibt, machte ZDF-Intendant vor dem Fernsehrat in Berlin noch einmal deutlich, dass eine Beteiligung des ZDF an die Bedingung geknüpft sei, dass dem ZDF zusätzliches Personal zugestanden wird.
Nachdem das ZDF in der vorhergehenden Gebührenperiode entgegen der damaligen Forderungen der KEF kein Personal abgebaut, sondern weitere Stellen geschaffen hatte, verordnete die KEF den Mainzern zuletzt einen deutlichen Stellenabbau. Bis zum Jahr 2020 müsse das ZDF demnach voraussichtlich den Gegenwert von 560 Vollzeitstellen (FTE - Full Time Equivalents) abbauen. Seit Beginn der Personaleinsparungen seien umgerechnet bereits 350 FTE bei freien und festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weggefallen, so Bellut.
Nach Berechnungen des ZDF entstehe durch das angedachte gemeinsame trimediale Jugendangebot aber ein Bedarf an 30 weiteren FTE. Da es durch die Kürzungen schon jetzt aber bei der aktuellen Berichterstattung "punktuell zu spürbaren Engpässen" komme, sei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kaum zu vermitteln, dass nun beim ZDF noch weitere Stellen eingespart werden müssten, um das neue Jugendangebot auf die Beine zu stellen. Daher werde er im Falle der Genehmigung des Jugendangebot mit seiner Bitte um zusätzliches Personal an die KEF herantreten. Bellut: "Ich habe von Anfang an deutlich gemacht, dass sich das ZDF nur dann an dem Projekt eines trimedialen Jugendangebots beteiligen kann, wenn die KEF den dafür erforderlichen Personalaufwand anerkennt."