Schon seit Jahren fährt der "Bayernkurier" Verluste ein, nun steht das CSU-Parteiblatt vor massiven Veränderungen. Die Partei strebt einem Bericht des "Münchner Merkus" zufolge einen kompletten Umbau ab, der zugleich das Ende als Wochenzeitung bedeutet. Nur noch einmal im Monat soll der "Bayernkurier" gedruckt erscheinen. Ansonsten ist eine Verlagerung ins Internet vorgesehen. "Wir wollen den 'Bayernkurier' weiterentwickeln und stärken", bestätigte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer gegenüber dem "Münchner Merkur".
In Zukunft wolle er Beiträge lesen, "die weit über das Tagesaktuelle rausgehen", betonte Scheuer. Mehr als zuletzt soll das Blatt "eine gewisse Spritzigkeit haben, das Lebensgefühl in Bayern abbilden". Ziel sei es, die "bürgerlich-konservative Meinung" zu prägen. Im Netz soll darüber hinaus mehr Raum für Aktualität und Service sein. Die Veränderungen beim "Bayernkurier" sind dringend notwendig: Angeblich soll das Parteiblatt zuletzt mit rund 1,3 Millionen Euro bezuschusst worden sein. Die CSU drängt auch mit Blick auf die in den vergangenen Jahren massiv gesunkene Auflage auf eine deutliche Kostensenkung.
Der runderneuerte "Bayernkurier" soll nach Angaben des CSU-Generalsekretärs Mitte kommenden Jahres an den Start gehen. "Nächstes Jahr feiern wir 100 Jahre Franz Josef Strauß, 70 Jahre CSU, 65 Jahre Bayernkurier - das ist ein guter Anlass für eine Neuaufstellung", betonte Andreas Scheuer im "Merkur". Dann wird auch ein neuer Chefredakteur da sein. Der Vertrag mit Peter Hausmann läuft bereits in wenigen Wochen aus. Wer seine Nachfolge antreten wird, ist noch nicht bekannt.