Am Montag berief die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) bekanntlich eilig eine Sondersitzung der NLM-Versammlung ein, um über die Zukunft von "Stern TV" und "Spiegel TV" zu beraten - "ergebnisoffen", wie man betonte. Nachdem inzwischen feststeht, dass RTL wieder zur Ausstrahlung der vorübergehend aus dem Programm genommenen dctp-Sendungen verpflichtet ist, ist die Entscheidung nun offenbar auch in Köln eingetroffen. Am Donnerstag verschickte der Sender nämliche eine Programmänderung, wonach "Stern TV" ab der kommenden Woche wieder auf Sendung gehen wird.
Weil derzeit aber ohnehin keine Live-Sendungen geplant sind und RTL lediglich voraufgezeichnete Sommerspecials des Magazins ausstrahlt, hat man sich dazu entschieden, die Reihenfolge der noch ausstehenden Specials zu verändern. Am 3. September wird sich Steffen Hallaschka allerdings wieder wie gewohnt live aus dem Studio in Hürth melden. Die zwei ausgefallenen Sommerspecials von "Stern TV" sollen dagegen erst mal nicht ausgestrahlt werden. Bereits am kommenden Sonntag wird sich darüber hinaus auch das ebenfalls vorübergehend gestrichene "Spiegel TV-Magazin" zurückmelden.
Bei RTL wird man das mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen: Die als Ersatz für "Spiegel TV" kurzfristig am späten Sonntagabend ins Programm genommenen Spielfilme bescherten dem Sender nämlich auf Anhieb bessere Quoten, während die Dokusoap "Generation Luxus" am Mittwoch auf dem "Stern TV"-Sendeplatz deutlich schwächer abschnitt. Dass RTL die Magazine überhaupt strich, war die Folge eines Urteils des Oberverwaltungsgerichts, das den Sender vor knapp zwei Wochen von der Verpflichtung der Ausstrahlung entband. Die Richter begründeten ihr Urteil damit, dass der sofortige Vollzug der dctp-Zulassung trotz bestehender Klagen vom NLM-Direktor angeordnet wurde - der dazu aber gar nicht berechtigt gewesen sei.
Von dem Urteil war auch die Sendung "10 vor 11" betroffen, die für gewöhnlich am späten Montagabend bei RTL zu sehen ist - und ab der kommenden Woche ebenfalls wieder ausgestrahlt werden muss. Doch allem Wirbel zum Trotz erschien zumindest die Zukunft von "Stern TV" bislang nicht gefährdet, auch weil die Sendung ohnehin nur zu einem Teil über die dctp-Lizenz läuft.