Johannes Friedmann, bis zur Insolvenz Verleger der "Abendzeitung", hatte unter anderem die immensen Druckkosten als eines der großen Probleme ausgemacht. Angesichts der Pleite bemängelte er einen "außerordentlich nachteiligen Druckvertrag", der "viele zusätzliche Millionen gekostet" habe. Die "Abendzeitung" wurde inzwischen von der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung zwar gerettet, der neue Verleger Martin Balle lässt das Blatt nun aber bei sich drucken. Das wiederum stellt nun die alte Druckerei - die Süddeutsche Societäts-Druckerei - vor enorme finanzielle Probleme.
Wie der "Focus" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wollen die Gesellschafter das 2001 in Betrieb genommene Druckzentrum zum 31. Dezember dieses Jahres schließen. Damit würden gut 100 Mitarbeiter ihren Job verlieren, heißt es weiter. Die Süddeutscche Societäts-Druckerei gehört über die Frankfurter Societäts-Druckerei der FAZIT-Stiftung, die die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" herausgibt.
Die "Abendzeitung" war der größte Kunde der Süddeutschen Societäts-Druckerei, die auch die "FAZ"-Ausgabe für den Süden Deutschlands druckt. Wo diese künftig gedruckt wird, sei noch offen. Möglich sei, dass der Auftrag an die Druckerei der "Süddeutschen Zeitung" geht, so der "Focus".