Durch die Umstellung auf den plattformunabhängigen Rundfunkbeitrag nehmen ARD und ZDF deutlich mehr Geld ein. So viel mehr Geld, dass der Beitrag ab 2015 um 48 Cent gesenkt wird. Die Mehreinnahmen führen allerdings nicht dazu, dass die Sender ihre Verluste ausgleichen können. So auch beim SWR: 2013 erwirtschaftete der Sender Erträge in Höhe von 1.171,7 Millionen Euro. Demgegenüber stehen Aufwendungen in Höhe von 1.219,1 Millionen Euro.
Macht unterm Strich 47,4 Millionen Euro Verlust, den der SWR für 2013 in den Büchern stehen hat. Der Rundfunkrat des SWR hat den Jahresabschluss des Senders nun durchgewunken. SWR-Intendant Peter Boudgoust erklärte in einer Sitzung des Gremiums, dass der Sender damit bereits im ersten Jahr der neuen Beitragsperiode sein Eigenkapital abbauen müsse.
Boudgoust: "Die Umstellung auf den Rundfunkbeitrag hat zwar zu Mehreinnahmen geführt, behalten dürfen wir diese allerdings nicht in diesem Umfang. Verbraucht werden darf vom SWR nur das, was die KEF im Rahmen der Finanzbedarfsermittlung anerkannt hat, der Rest geht in eine Rücklage." Der gesamte öffentlich-rechtliche Rundfunk befinde sich in einer Ausnahmesituation, erläutert Boudgoust weiter.
Man sei von der verschärften Situation allerdings nicht überrascht gewesen, sagt Boudgoust. "Der bereits 2009 eingeleitete Umbau- und Einsparprozess versetzt uns heute in die Lage, trotz sich verschärfender Rahmenbedingungen, attraktive Programme anzubieten und Neues auszuprobieren."
SWR-Veraltungsdirektor Jan Büttner sieht keine Alternative zum eingeschlagegen Sparprozess: "Wir haben eine fortschreitende Teuerung in allen Bereichen. Gleichzeitig stehen uns die Mehrerträge aus dem neuen Beitragssystem durch die Entscheidungen der KEF und der Ministerpräsidenten nicht als Ausgleich zur Verfügung."