Eine leitende Redakteurin des ZDF hat ihrem Sender Drehbücher ihres Ehemanns untergeschoben, welche dieser unter einem Pseudonym geschrieben hat. Das berichtet die "BILD"-Zeitung. Die Redakteurin war beim ZDF für Reihen wie "Der Alte" und das nun neu aufgelegte "Ein Fall für Zwei" zuständig. Mittlerweile gehen der Mainzer Sender und die Redakteurin getrennte Wege.
Das ZDF und die leitende Redakteurin aus der Programmdirektion haben sich "vor einigen Monaten im gegenseitigen Einvernehmen getrennt", wie ZDF-Sprecher Stock gegenüber dem Online-Portal der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bestätigte. Ein Schaden sei dem ZDF nicht entstanden, so Stock dort weiter. Vor rund zehn Jahren habe der Ehemann drei Drehbücher unter einem Pseudonym verfasst, ohne dass dies dem Sender offen gelegt worden sei. Das sei ein Verstoß gegen die Compliance-Regeln, heißt es bei FAZ.net. Aufgefallen ist dies erst bei einer Prüfung älterer Vorgänge.
Mit dem Fall werden Erinnerungen an die frühere Fernsehspielchefin vom NDR, Doris Heinze, wach. Heinze hatte unter Pseudonym eigene Drehbücher verfasst und bei ihrem eigenen Sender untergebracht - dadurch konnte sie die volle Gage kassieren, obwohl ihr als NDR-Angestellte eigentlich nur die Hälfte zugestanden hätte. Heinze wurde daraufhin vom Landgericht Hamburg wegen Bestechlichkeit, Untreue und Betrug zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteil. Auch ihr Mann schrieb unter Pseudonym Drehbücher, die Heinze über den Umweg einer Produktionsfirma kaufte. Eine solche Dimension habe der Fall nicht, schreibt FAZ.net.