Woche für Woche tritt die "heute-show" den Beweis an, dass mit politischer Comedy gute Quoten zu holen sind - insbesondere beim jungen Publikum ist die Nachrichten-Satire mit Oliver Welke ein voller Erfolg für das ZDF. In einem Interview mit dem "Stern" hat Welke nun den Wunsch nach weiteren humorvollen politischen Sendungen im Fernsehen geäußert und dabei nicht mit Kritik an den Verantwortlichen gespart: "Leider halten die Programmmacher ihr Publikum für zu doof. Das gilt auch für die von den Öffentlich-Rechtlichen", so Welke.
Dennoch empfiehlt er seinem Publikum, nicht nur seine eigene Sendung anzusehen. Welkes Rat: "Schaut zwischendurch auch mal richtige Nachrichten, dann versteht ihr die Gags auch besser." Zugleich zeigte sich der Moderator darüber erfreut, dass die ersten Monate der Großen Koalition der "heute-show" mehr Stoff lieferten als er erwartet hätte. "In dieser wunderbaren Anfangszeit hatte man das Gefühl, dass alle drei Minuten ein Minister mit einer weiteren Knalleridee nach vorne prescht."
Im "Stern"-Interview gibt Welke auch persönliche Einblicke. So zeigt er sich davon überzeugt, dass der Spott, den er als Kind ertragen musste, seine Karriere als Comedian befördert hat: "Berufshumoristen arbeiten die Demütigungen des Schulhofs ab. Das Klischee stimmt. Wenn im Sportunterricht eine Mannschaft zu gut war, wurde ich ihr als Handicap zugeteilt." Letztlich helfe Humor in der Liebe aber kaum weiter: "Ich habe viele Freunde aus dem Humorfach, die versucht haben, Frauen verliebt zu quatschen. Das klappt nur sehr bedingt."