Die heftige Kritik an der Umsetzung von „Celebity Big Brother“ für Sat.1 im vergangenen Spätsommer hat offenbar Folgen. Die aus Quotensicht am Ende weit über dem Senderdurchschnitt von Sat.1 gelaufene Reality-Show blieb in der holprigen Umsetzung jedoch weit unter ihren Möglichkeiten. Das wurde danach mehr oder weniger öffentlich vom Sender Sat.1 kritisiert und auch von Endemol-Geschäftsführer Marcus Wolter rückblickend selbstkritisch analysiert. Möglicherweise um eines der Flaggschiffe aus dem Formatkatalog von Endemol bei einer Fortsetzung auch inhaltlich erfolgreich umzusetzen, hat Wolter nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de einen früheren Endemol-Kollegen zurück an Bord geholt.
Rainer Laux war bereits von 2000 bis 2010 in Diensten des TV-Produzenten Endemol, zuletzt als Delegated Producer. Gemeinsam mit dem früheren deutschen Endemol-Geschäftsführer Borris Brandt verantwortete Laux über Jahre hinweg die Weiterentwicklung von Formate wie „Nur die Liebe zählt“, „Wer wird Millionär?“ - aber insbesondere „Big Brother“. Die vom aktuellen Endemol-Geschäftsführer Marcus Wolter seit Ende 2008 erfolgreich vorangetriebene Diversifizierung von Endemol in mehr Genres, mehr Tochterfirmen und mehr Köpfe sorgte dafür, dass die unter Ex-Chef Borris Brandt zuletzt auf wenige Programmmarken konzentrierte Firma unabhängiger wurde, etwa vom Reality-Format „Big Brother“. Nach 10 Jahren und 10 Staffeln „Big Brother“ nahm auch deshalb Brandts Weggefährte Rainer Laux 2010 seinen Hut bei Endemol.
Er war in den folgenden Jahren zunächst als Head of African Productions and Mobile Content bei der Modern Times Gruppe tätig, später als Director TV der Burda Intermedia Publishing. Erst vor einem Monat wurde dann bekannt, dass Laux als neuer Gesellschafter beim von Markus Hündgen und Dimitrios Argirakos gegründeten Deutschen Webvideopreis, der in diesem Jahr am 24. Mai verliehen wird, einsteigt. Hinzu kommt jetzt also die Rückkehr zu Endemol Deutschland. Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de bestätigt Endemol-Sprecherin Simone Lenzen am Freitagabend dann auch: Man habe Rainer Laux „als Executive Producer zur Vorbereitung und Entwicklung eines Reality-Projekts an Bord geholt“.
Dass es sich dabei um die zweite Staffel von „Celebrity Big Brother“ handelt, kann und will man bei Endemol nicht bestätigen - aus gutem Grund: Noch wurde eine Neuauflage der Realityshow von Seiten des Senders gar nicht angekündigt. Doch nachdem trotz massiver inhaltlicher Kritik die Einschaltquoten für Sat.1 durchaus sehr zufriedenstellend ausfielen, galt die Fortsetzung von "Celebrity Big Brother" entgegen aller TV-Kritiken schon im vergangenen Herbst als relativ sicher, wenn Endemol offensichtliche Baustellen bei dem Format anpacken würde. Mit Rainer Laux ist jetzt ein "Big Brother“-Kenner als Executive Producer zurück an Bord.