In der Kika-Affäre ist das Verfahren gegen den ehemaligen Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp eingestellt worden. Nach Informationen der "Funkkorrepondenz" hat das Amtsgericht Erfurt einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft zugestimmt, wonach das Verfahren gegen die Zahlung einer Geldstrafe von 10.000 Euro eingestellt wird. Kottkamp gilt dadurch als nicht vorbestraft. Der MDR hatte ihn im März vergangenen Jahres zunächst fristlos entlassen. Der Kündigung war ein Ermittlungsverfahren gegen Kottkamp vorausgegangen.
Zu einem für Januar geplanten Prozess war es nicht gekommen, nachdem Kottkamp und der MDR ihren Streit doch noch beilegten. Beide Seiten verständigten sich darauf, das Arbeitsverhältnis rückwirkend zum 31. Dezember 2013 endet. Dabei umfasse die Einigung alle Ansprüche, die Kottkamp und der Sender gegeneinander geltend gemacht hätten, hieß es im Januar von Seiten des MDR. Nach seiner Entlassung hatte sich Steffen Kottkamp in einem Offenen Brief lautstark als "Bauernopfer" bezeichnet.
Der ehemalige Kika-Herstellungsleiter Marco K., der über Jahr hinweg mehrere Millionen veruntreute, um seine Glücksspielsucht zu finanzieren, war bereits in zwei Prozessen wegen Untreue und Bestechlichkeit zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Und auch gegen Kottkamps Vorgänger Frank Beckmann, der inzwischen als NDR-Programmdirektor tätig ist, war in der Vergangenheit ermittelt worden. Er zahlte im vorigen Jahr eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro, die zur Einstellung der Ermittlungen führte. Sein Vertrag mit dem NDR wurde inzwischen verlängert.