Das SWR Fernsehen wird ab dem 1. April mit einem veränderten Vorabendprogramm an den Start gehen. Ziel sei es, die Menschen im Südwesten die Welt regional und aktuell erleben zu lassen. Zugleich soll ihnen vermittelt werden, wie nationale und internationale Politik ihre Lebenswirklichkeit in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz direkt mitbestimmen. Im Herbst folgt schließlich der nächste Schritt. Dann nämlich wird die "Landesschau aktuell" um 19:30 Uhr beginnen und damit 15 Minuten mehr Sendezeit erhalten als bisher. "Wir möchten noch mehr als bisher der relevante Sender für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sein", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust auf der Jahrespressekonferenz in Stuttgart.
"Wir haben deswegen klare Ansprüche an uns selbst formuliert: Wir brauchen eine regionale Ausrichtung, eine aktuelle Themensetzung und eine moderne Anmutung. Das ist in unserem Programm deutlich zu erkennen", so Boudgoust weiter. Zugleich will das SWR Fernsehen den Zuschauern Lebensgefühl und Lebensqualität näherbringen. Gelingen soll das etwa mit der Doku-Reihe "Der Südwest-Check", die im zweiten Halbjahr offenkundig an die "Markencheck"-Erfolge im Ersten anknüpfen soll. Darüber hinaus wird das SWR Fernsehen eine zweite Staffel der Dialektserie "Die Kirche bleibt im Dorf" produzieren - davon ist auch ein neuer Kinofilm in Planung. Dialekte spielen außerdem am 21. Februar eine Rolle, wenn SWR Fernsehen sowie SWR1 und SWR4 in "Redde, babble, schwätze" einen kompletten Tag der Mundart widmen.
Unter dem Titel "Ihr Urteil, bitte!" startet das SWR Fernsehen am 26. März um 20:15 Uhr ein neues Format mit dem ARD-Rechtsexperten Frank Bräutigam. Darin soll sich das Publikum in die Richter-Rolle versetzen und sein Urteil zu einem realen Fall aus dem Südwesten abgeben. Das erinnert schwer an ein gerade erst in Sat.1 Gold gestartetes Format, das mit "Ingo Lenßen: Ihr Urteil bitte!" sogar einen nahezu identischen Namen trägt. Im Programm des Ersten wird der SWR unter anderem den Regionalkrimi "Frauchen und die Deiwelsmilch" mit Daniela Katzenberger beisteuern, der am 10. April gezeigt wird. Aber auch der Film "Ein offener König" und der Jubiläums-"Tatort" von Lena Odenthal stehen auf dem Plan.
Der SWR hat außerdem angekündigt, einen Schwerpunkt zum Ersten Weltkrieg setzen zu wollen. Das Doku-Drama "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs", das sowohl im Ersten als auch auf Arte zu sehen sein wird, erzählt anhand von 14 persönlichen Schicksalen den Verlauf und den Schrecken des Krieges. Am 28. Mai wird der Fernsehfilm "Clara Immerwahr" gezeigt. Er erzählt die scheiternde Emanzipationsgeschichte der ersten deutschen promovierten Chemikerin zu Beginn des Ersten Weltkriegs und stellt gleichzeitig die Frage nach Moral in der Wissenschaft. "Der Erste Weltkrieg im Südwesten" lässt darüber hinaus im SWR Fernsehen vier Familien zu Wort kommen.