In der kommenden Woche kommt sein "Stromberg"-Film in die Kinos. Mit Blick auf die deutsche Serie gibt sich Stromberg-"Mastermind" und Produzent Ralf Husmann nicht allzu optimistisch. Es sei ein Problem, "dass sich die deutsche Fernsehlandschaft noch immer am Mainstream ausrichtet, während die Amerikaner zumindest in den guten Produktionen ein Nischenpublikum suchen", sagte Husmann in einem Interview mit dem "uMag". "Das deutsche Fernsehen aber möchte möglichst allen gefallen. Das führt immer zum kleinsten gemeinsamen Nenner und nicht zu 'Breaking Bad'."
Zugleich hätten viele hochgelobt US-Serien in Deutschland bei großen Sendern nicht funktioniert. "'Homeland' hatte bescheidene Quoten, 'Sopranos' ist nie richtig gelaufen. Das interessiert außerhalb der Auserkennerkreise niemanden, und für diese Leute speziell was zu machen: Das kann man finanziell nicht auf vernünftige Beine stellen." In vielen Bereichen hinke Deutschland den amerikanischen Sehgewohnheiten noch um 50 Jahre hinterher, findet Ralf Husmann. "Als ich selbst anfing, gab es weder den Beruf des Gagschreibers noch den des Comedy-Autoren. Und so alt bin ich auch noch nicht, dass man sich an Zeiten erinnert, wo das Fernsehen noch schwarzweiß war."
Husmann im "uMag": "Ich habe mal eine Zeit lang in den USA zugebracht und war auf einer Schreiber-Convention in Los Angeles, wo man mit 5.000 anderen Leuten sitzt, die alle denselben Job machen. Da merkt man, was das für ein gigantischer Markt ist. Dieser Druck, der da entsteht, führt am Ende dann auch dazu, dass das Gute überbleibt. In Deutschland aber hat jeder noch ne Chance, irgendwie 'nen Job zu kriegen. Das hat mehr Mittelmaß zur Folge."