Dass die Funke-Mediengruppe Probleme hat, für den 920 Millionen Euro teuren Deal mit Springer die kartellrechtlichen Genehmigungen zu bekommen, ist offenkundig. Grünes Licht gab es bislang nur für die Übernahme der Regionalzeitungen. Schon bei den Programmzeitschriften wird das Kartellamt wohl nur unter Auflagen zustimmen. Wie diese aussehen sollen, will nun das "Handelsblatt" herausgefunden haben. Demnach muss sich Funke von drei der von Springer übernommenen sowie einem eigenen Titel direkt wieder trennen.
Unter diesen zum Verkauf stehenden Programmzeitschriften soll sich auch der Klassiker "Funk Uhr" befinden. Dazu kommen dem Bericht zufolge die "Bildwoche", "TV Neu" und das im zur Funke-Gruppe gehörenden Gong-Verlag erscheinende "Die Zwei". Übrig blieben dann von den Springer-Titeln nur die beiden Schwergewichte "Hörzu" und "TV Digital".
Als Käufer der anderen Titel wird vom "Handelsblatt" der Klambt-Verlag ins Spiel gebracht, der sich ebenso wie Funke aber nicht zu dem Bericht äußerte. Klambt würde dann als gänzlich neuer Player auf dem Programmie-Markt mitmischen. Wie es in dem Bericht weiter heißt, würde Funke von Klambt wohl deutlich weniger Geld bekommen als man selbst für den Kauf der Titel ausgeben müsste.
Sollte das Kartellamt angesichts dieser Zugeständnisse der Übernahme der Programmies zustimmen, stünden noch immer die Genehmigungen für die geplanten Gemeinschaftsunternehmen von Springer und Funke in den Bereichen Vertrieb und Vermarktung aus - und das dürfte wohl nochmal eine härtere Nuss werden.