Die Dreharbeiten für die dritte Staffel von "Add a Friend" haben begonnen. Wie nun bekannt wurde, handelt es sich dabei jedoch zugleich um die letzte Staffel der Serie. Mit "Add a Friend" hatte TNT Serie vor zwei Jahren Neuland betreten: Es handelt sich dabei um die erste Serien-Produktion für einen deutschen Pay-TV-Sender. Damit kam TNT Serie sogar noch Sky zuvor, das zwar seit Jahren die Produktion einer eigenen Serie plant, sich bislang allerdings noch zögerlich gab. Immerhin hat Sky inzwischen jedoch mit "100 Code" eine internationale Koproduktion angekündigt.
Bei TNT Serie gibt man sich nach drei Staffeln von "Add a Friend" zufrieden. "'Add a Friend' ist unsere erste fiktionale Eigenproduktion. Wir sind sehr stolz auf die Serie und die Preise, mit denen sie ausgezeichnet wurde", sagte Anke Greifeneder, Executive Producer Fiction bei Turner und ausführende Produzentin von "Add a Friend", auch mit Blick auf den im vorigen Jahr gewonnenen Grimme-Preis. "Die Entscheidung, 'Add a Friend' mit der dritten Staffel zu beenden, haben wir bewusst schon zu Beginn der Planungsphase getroffen, um die Geschichten um Tom und Felix nun zu Ende erzählen zu können."
Nun wolle man noch einmal alle Register ziehen, betonte Greifeneder. "Allen 'Add a Friend'-Fans kann ich ein fulminantes Finale versprechen." Auch in der dritten Staffel werden unter anderem Ken Duken, Friedrich Mücke, Gisela Schneeberger, Emilia Schüle und Dietrich Hollinderbäumer vor der Kamera stehen. Daneben haben sich aber auch zahlreiche Gaststars angekündigt. So sind Auftritte von Heiner Lauterbach, Axel Stein, Max und Friedrich von Thun, sowie von Hannes Jaenicke, Marisa Leonie Bach und Devid Striesow vorgesehen. Das Finale der von Wiedemann & Berg produzierten Serie will TNT Serie im Herbst ausstrahlen.
Dass Turner für die Serien-Produktion längst nicht so viel Geld ausgeben konnte wie manch großer Sender, hat dem Projekt nicht geschadet. "Wir mussten in einem relativ engen Budgetrahmen produzieren - das ist für uns alle eine große Herausforderung gewesen", erklärte Regisseur Tobi Baumann bereits zum Start der Serie im Interview mit DWDL.de. "12 Minuten Dialog am Tag aufs Band zu bekommen, ist bei der Qualität, die ich liefern möchte, eigentlich nicht üblich. Da mussten wir uns alle ordentlich am Riemen reißen." Eine Produktion wie "Add a Friend" lebe jedoch in erster Linie von einem extrem schrägen Pitch, den man nicht unendlich finanziell aufblasen müsse.
"Viel Budget sorgt ja nicht zwangsläufig für eine gute Serie. Das bedeutet aber nicht, dass man perspektivisch im Pay-TV nicht auch Serien herstellen kann und soll, die mit größeren Budgets ausgestattet sind", blickte Baumann in die Zukunft. Ähnlich sieht das auch Hauptdarsteller Ken Duken. "Wenn man Figuren hat, mit denen man mitfiebern kann, dann muss die Ausstattung nicht so üppig sein wie bei einer Hollywood-Produktion", sagte er im vergangenen Jahr im Gespräch mit DWDL.de. "'Add a Friend' ist dafür ein gutes Beispiel. Leider gilt aber viel zu oft noch der Satz, den ein Kollege von mir mal gesagt hat: Die Amerikaner machen einen Film mit Geld, die Engländer mit Mut und die Deutschen mit Angst." Letzteres kann man TNT Serie angesichts von drei produzierten Staffeln zumindest nicht vorwerfen.