Sonia Mikich soll neue Chefredakteurin des WDR Fernsehens werden und damit die Nachfolge von Jörg Schönenborn antreten, der ab Mai als Fernsehdirektor des WDR anfangen wird. Das hat Intendant Tom Buhrow dem WDR-Verwaltungsrat vorgeschlagen. "Sonia Mikich ist mutig, kritisch, investigativ. Sie verkörpert damit den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im besten Sinne. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr als neuer Chefredakteurin", sagte Buhrow.

Jörg Schönenborn betonte, die 62-Jährige stehe für Aufbruch und Veränderung. Sie werde den Weg des WDR in das crossmediale Zeitalter mitgestalten. "Als Journalistin garantiert sie Unabhängigkeit und mutige Recherche. Sie hat mit der Einrichtung eines investigativen Ressorts einen Grundstein für den WDR gelegt, auf dem sie als Chefredakteurin aufbauen kann", erklärte der künftige Fernsehdirektor. Die amtierende Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff betonte, dass Mikich in der ARD gut vernetzt sei und eine wichtige Stimme im Senderverbund habe.

Sonia Mikich volontierte zunächst bei der "Aachener Volkszeitung" und danach beim WDR. Nach ihrem zweiten Volontariat arbeitete sie zunächst als Redakteurin und Reporterin in der Programmgruppe Ausland des WDR-Fernsehens, war dann von 1992 bis1998 Russland-Korrespondentin der ARD - und dort ab 1996 die erste Frau, die eine Studioleitung innehatte. 1998 wechselte sie nach Frankreich als Leiterin des ARD-Studios in Paris. 2002 kehrte sie schließlich nach Köln zurück, um die Nachfolge von Klaus Bednarz bei "Monitor" anzutreten. Ab Oktober 2011 war sie Chefin der Programmgruppe "Inland Fernsehen" des WDR.

"Öffentlich-rechtlicher Journalismus? Bedeutet mir mehr als den 'Gefällt mir'-Button zu drücken", so Mikich über ihre neue Aufgabe. "Hinterfragen, dazulernen, staunen, riskieren. Damit bin ich gut gefahren, das nehme ich mir auch im neuen Job vor."